Motivation durch Verantwortung: FSV Zwickau will Herrmann halten

Zwickau - Jahn Herrmann, selbst erst 23 Jahre alt, führte die blutjunge FSV-Truppe als Kapitän und Vorlagengeber gegen den BFC Dynamo zum Sieg. Die Spielführerbinde am Arm schien den Spieler vom FSV Zwickau zusätzlich beflügelt zu haben, wenngleich er es selbst nicht überbewerten wollte.

Jahn Herrmann (23, r.) im Heimspiel gegen den BFC. Er führte die junge FSV-Truppe als Kapitän aufs Feld.
Jahn Herrmann (23, r.) im Heimspiel gegen den BFC. Er führte die junge FSV-Truppe als Kapitän aufs Feld.  © imago/Kruczynski

"Nee, eigentlich hat mich das nicht zusätzlich angestachelt. Ich bin in jedem Spiel hoch motiviert. Es war laufintensiver, weil ich zentraler gespielt habe, als zuletzt auf dem Flügel", wiegelt Herrmann ab.

Die für einen Offensivmann vielen defensiven Zweikämpfe, die Laufleistung sprachen dennoch eine andere Sprache.

Er selbst wollte seine Rolle nicht überbewerten, Sportdirektor Robin Lenk (40) dagegen nahm kein Blatt vor den Mund: "Er war vor dem Spiel heiß. Ich glaube, die Verantwortung gab ihm zusätzliche Motivation!"

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Gern würde der FSV zügig mit Herrmann verlängern, weil man ihm zutraut, den Verein mittelfristig zurück in die 3. Liga zu führen. Jene Perspektive muss man ihm auch aufzeigen, nach der wirtschaftlichen Konsolidierung wieder Angriff auf die dritthöchste Spielklasse zu nehmen. Nur so hält man Spieler wie Herrmann oder Theo Martens auf lange Sicht.

Lenk: "Es gab bereits erste Gespräche mit seinem Berater. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass wir ihn gerne weiter in Zwickau behalten wollen."

FSV-Spieler Herrmann: "Wir wollen dranbleiben und uns oben festsetzen"

Geht es nach den Verantwortlichen, soll Jahn Herrmann in den kommenden Jahren noch oft mit den Fans abklatschen.
Geht es nach den Verantwortlichen, soll Jahn Herrmann in den kommenden Jahren noch oft mit den Fans abklatschen.  © Picture Point/Gabor Krieg

Ein Entscheidungskriterium - neben den finanziellen Möglichkeiten - ist die sportliche Wettbewerbsfähigkeit.

Dass Zwickau trotz des rigiden Sparkurses bei 1,3 Millionen Euro Schulden, die noch abzutragen sind, mit etwas über einer Million Euro für die erste Mannschaft im vorderen Drittel mitmischt, ist ein Argument, welches Lenk ins Feld führen kann, wenn es im Vertragspoker ans Eingemachte geht. Wirtschaftlich gesund hat Zwickau ganz andere Möglichkeiten.

Die Zeit der Konsolidierung, vielleicht ist sie auch eine Zeit, in der sie ohne äußeren Druck in Ruhe etwas aufbauen können. Das aktuelle Ergebnis stimmt zumindest optimistisch.

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Herrmann: "Die Lernkurve zeigt steil nach oben, was sich daran zeigt, dass wir solche engen Spiele wie gegen den BFC, die wir letztes Jahr noch verloren haben, nun gewinnen. Wir wollen auf jeden Fall dranbleiben und uns oben festsetzen."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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