Kommt dieser Frankfurt-Profi? FSV-Sportchef Wachsmuth will Budget nicht zu schnell ausreizen
Zwickau - Freitag startet der FSV Zwickau ins siebentägige Sommertrainingslager im oberösterreichischen Hinterstoder. Teambuilding ist eine Maßnahme, die für Sportchef Toni Wachsmuth (35) im Ösi-Camp ganz oben auf der Agenda steht. Dazu folgen die ersten zwei Gradmesser gegen die Zweitligisten Jahn Regensburg (1.7./in Regensburg) und Vorwärts Steyr (5.7./in Steyr).
Mit voller Kapelle reisen die Westsachsen aber nicht an. Wie auch? Johan Gomez (20) fällt mit dreifachem Bänderriss im Sprunggelenk aus.
Ohnehin ist der Kader mit erst 17 Feldspielern und zwei Torhütern noch weit von der Stärke aus der abgelaufenen Spielzeit (26 Mann) entfernt - auch wenn bis Freitag noch Verstärkungen präsentiert werden. Zwickau buhlt dem Vernehmen nach um Außenverteidiger Leonhard von Schroetter (FSV Frankfurt).
Bislang flogen die Schwäne auf dem Transfermarkt unter dem Radar und stellten mit Lukas Krüger (22), Noah Agbaje (21) und Robert Herrmann (28) erst drei Neuzugänge vor. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die ungewisse Finanzlage ist nicht der einzige Grund, aber ein gewichtiger, wie Kaderplaner Wachsmuth erläutert: "So lange nicht klar ist, welches Budget für die erste Mannschaft zur Verfügung steht, ist es schwer, konkrete Angebote zu machen. Eine Absichtserklärung alleine reicht aber nicht, wenn die Konkurrenz gleichzeitig mit konkreten Gehältern lockt."
Zwickaus Taktik bei Transfers: Erst spät zugreifen
Dafür könne Zwickau mit soften Faktoren punkten, findet der Ex-Profi, der in seiner aktiven Zeit Standorte wie Jena, Cottbus, Paderborn oder Chemnitz kennenlernte: "Zwickau ist sehr familiär und der Verein bodenständig. Spieler können sich hier abseits vom großen Rummel entwickeln. Dazu sind die Lebenshaltungskosten unter dem Niveau von Städten wie München."
Wachsmuth wird aber noch nicht unruhig: "Ich beobachte, dass viele Vereine mit ihren Planungen schon sehr weit vorangeschritten sind. Allerdings haben uns die letzten Jahre gezeigt, dass auch spät im Transferfenster noch sehr interessante Spieler zu haben sind", verweist Wachsmuth auf so erfolgreiche Last-Minute-Transfers, wie die von Bentley Baxter Bahn oder Maximilian Jansen.
"Hätten wir dann schon das Budget ausgereizt, würden wir uns zu Recht ärgern."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg, imago/Jan Hübner