Kommentar zum FSV Zwickau: (H)ausgemachter Abstieg

Zwickau - Ich kann mich noch gut an das erste Drittligaspiel des FSV Zwickau am Mainzer Bruchweg Ende Juli 2016 erinnern. Davy Frick (33), der einzige, der aktuell auch mit runter in die 4. Liga geht, erzielte beim 2:2 das Premierentor.

Traurige Gesichter und hängende Köpfe beim FSV Zwickau nach dem Derby gegen Dynamo Dresden. Seit Samstag steht der Abstieg der Westsachsen in die Regionalliga fest.
Traurige Gesichter und hängende Köpfe beim FSV Zwickau nach dem Derby gegen Dynamo Dresden. Seit Samstag steht der Abstieg der Westsachsen in die Regionalliga fest.  © Picture Point/ Gabor Krieg

Es war der erste Auftritt nach 18-jähriger Profi-Abstinenz. Der Abstieg schien seinerzeit, glaubte man den Experten, wie überhaupt jedes Jahr aufgrund des vergleichsweise geringen Drittliga-Etats ausgemacht.

Was aber an Geld fehlte, machten die Schwäne mit Erfahrung, Biss und innerem Zusammenhalt wett. Dazu zählte auch, den Trainer öffentlich nicht in Frage zu stellen. Zudem gelang es immer wieder, einen Mix aus erfahrenen und talentierten Spielern zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen.

Zu Johannes Brinkies (29), Ronny König (39), Patrick Göbel (29) oder Morris Schröter (27) gesellten sich im Laufe der Zeit Robert Koch (37), Bentley Baxter Bahn (30), Elias Huth (26), Marcus Godinho (25) oder Jozo Stanic (24).

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Manche blieben, kehrten zurück oder kamen neu. Letzte Saison noch Dominic Baumann (28) oder Johan Gomez (21).

Die Sportchefs David Wagner (48) und Toni Wachsmuth (36) sowie die Trainer Torsten Ziegner (45) und Joe Enochs (51) bewiesen bei klammer Kasse Augenmaß.

Die vielen Probleme des FSV Zwickau: wenig Geld, fehlende Kaderbreite und ein unüblicher Trainerwechsel

Geld fehlte auch vor dieser Saison, wenngleich die Etat-Kürzung letztlich nicht derart drastisch ausfiel wie im Vorhinein kommuniziert.

Doch der Kader war qualitativ auf Kante genäht. Die fehlende Breite schlug bei Verletzungen, wie der von Filip Kusic (26), sofort durch.

Dazu die internen Reibereien und der für Zwickauer Verhältnisse unübliche Trainerwechsel. Zu einem Zeitpunkt, als der Klassenerhalt noch gut möglich war und obendrein noch nach Transferschluss.

Was am Samstag folgte, ist hausgemacht.

Titelfoto: Picture Point/ Gabor Krieg

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