Gegner der Geheim- oder sogar Topfavorit? FSV Zwickau startet beim BFC Dynamo

Berlin - Auf den FSV Zwickau wartet am Samstag (Anstoß 13 Uhr) zum Start der Regionalliga-Nordost-Saison eine schwere Aufgabe mit dem BFC Dynamo. Denn der Rekordmeister der DDR-Oberliga tritt nicht nur mit neuem, altem Logo, sondern auch als einer der Meisterschaftsfavoriten an.

Der Blick Richtung Sonne: Heiner Backhaus (41) will im zweiten Jahr als BFC-Coach "angreifen."
Der Blick Richtung Sonne: Heiner Backhaus (41) will im zweiten Jahr als BFC-Coach "angreifen."  © Picture Point / Roger Petzsche

Wer sich dieser Tage bei den Trainern und Experten der Regionalliga Nordost umhört, wenn es um den Staffelfavoriten ging, bekam wohl am häufigsten den Namen Energie Cottbus zu hören. Dicht gefolgt vom BFC Dynamo.

Mit gutem Recht. Denn die Dynamos haben kampfeslustig ausgerufen, dass sie gern Meister werden und in die 3. Liga aufstiegen wollen.

Dieser Schritt blieb dem Klub aus Berlin-Hohenschönhausen im Sommer 2022 versagt. In den Aufstiegsspielen zur 3. Liga scheiterte man am VfB Oldenburg (0:2, 2:1).

FSV Zwickau: "Boss" Ziemer ist endlich wieder da!
FSV Zwickau FSV Zwickau: "Boss" Ziemer ist endlich wieder da!

Ein Übergangsjahr später äußert Neu-Trainer Heiner Backhaus (41) gegenüber dem kicker: "Wir wollen oben angreifen." Wobei das Attribut "Angriff" nicht nur für die Tabellenposition gilt, sondern auch für den Spielstil der Berliner.

Sicherte man sich 2021/22 den Meistertitel vor allem dank einer kompakten Defensive (nur 32 Gegentore in 38 Spielen, Bestwert der Liga), lassen die jüngsten Transferaktivitäten kaum einen anderen Schluss zu als: Die Offensive soll die Meisterschaft gewinnen.

Der BFC Dynamo verpflichtete namhafte Angreifer wie Rufat Dadashov, Patrick Sussek oder Tugay Uzan

Wiederholung gefällig? 2022 wurde der BFC schon einmal Meister der Regionalliga Nordost - scheiterte aber in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga.
Wiederholung gefällig? 2022 wurde der BFC schon einmal Meister der Regionalliga Nordost - scheiterte aber in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga.  © Matthias Koch/dpa

Vier Offensivspieler, darunter Torjäger Christian Beck (35), verließen den BFC. Sieben Neue, die ihre Qualitäten vornehmlich im Angriffsspiel haben, kamen.

Der prominenteste ist sicherlich Rufat Dadashov (31), der 2018 Torschützenkönig der Nordost-Staffel mit 25 Toren für den BFC wurde. Aber auch mit den Transfers von Spielmacher Julian Wießmeier (30), Vollstrecker Tugay Uzan (29), Dribbelkünstler Patrick Sussek (23) oder Sturmtank Vasilios Dedidis (23) ließ man aufhorchen.

Qualität auf dem Papier ist das eine, die Ergebnisse auf dem Platz das andere. Doch wo mancher nach Abstimmungsprobleme vermutete, zeigte sich der BFC in der Vorbereitung schon erstaunlich eingespielt und fuhr beachtliche Ergebnisse ein.

FSV-Sportdirektor Robin Lenk nach Sachsenpokal-Blamage: "Schläfrigkeit ausgenutzt"
FSV Zwickau FSV-Sportdirektor Robin Lenk nach Sachsenpokal-Blamage: "Schläfrigkeit ausgenutzt"

Gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC verlor man nur mit 0:2, Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck schickte man mit 2:1 zurück an die Küste. Selbst das Ostseestadion von Hansa Rostock nahm man kurzzeitig sportlich ein und führte beim Zweitligisten lange mit 1:0 (Endstand 1:1).

Kann der BFC Dynamo diese Frühform mit in den Liga-Alltag nehmen, dürfte nicht nur der FSV Zwickau beim Auftaktspiel am Samstag Probleme bekommen. Und der BFC würde vom Geheimfavoriten zum Topfavoriten aufsteigen.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Roger Petzsche

Mehr zum Thema FSV Zwickau: