FSV Zwickau plant mit sechsstelligem Gewinn und weiterem Schuldenabbau
Zwickau - Der FSV Zwickau kann nach der Fast-Pleite vor anderthalb Jahren auf dem Weg hin zur wirtschaftlichen Konsolidierung die nächsten Fortschritte vermelden. Wie auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag bekannt gegeben wurde, plant der Regionalligist fürs laufende Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Gewinn von 290.000 Euro.
"Wir holen auf, sind aber noch im Minus!", konnte Geschäftsführer André Beuchold vor den 250 anwesenden Mitgliedern sowie der versammelten Mannschaft verkünden.
Gegenwärtig beträgt die Schuldenlast noch etwa 1,3 Millionen Euro. Diese Zahl hatte der Regionalliga-Vierte bereits im November bestätigt.
Erfreulich: Wird der angestrebte Gewinn komplett realisiert, würden sich die Verbindlichkeiten zum Saisonende laut Auskunft von Beuchold auf nur noch rund 1,1 bis 1,2 Millionen Euro belaufen.
Nach dem Drittligaabstieg drückten den Verein noch Schulden in Höhe von schwindelerregenden drei (!) Millionen Euro.
Zum Vergleich: der Gesamtetat der Schwäne in der Regionalliga beträgt gerade vier Millionen Euro, davon rund 1,1 Millionen Euro für die erste Mannschaft.
FSV Zwickau konnte 60 Prozent der Personalkosten einsparen
Dass die Schwäne den Turnaround hinbekommen haben, liegt vor allem an der unermüdlichen Arbeit von Sanierer Beuchold und Co. sowie eines rigiden Sparkurses. Zum geringen Budget für den Profi-Kader kommt das ausgedünnte Personal in der Geschäftsstelle, wo im Vergleich zur letzten Drittligasaison 2022/23 60 Prozent der Personalkosten eingespart wurden.
Dies habe alle Angestellten und Gremien teilweise an die Belastungsgrenze gebracht. Beuchold: "Dieser wahnsinnige ehrenamtliche Einsatz unzähliger Menschen ist Basis und Säule der Entschuldung!"
Auf der Einnahmenseite seien vor allem die Sponsoring- und Werbeerlöse von knapp 2,5 Millionen Euro, der Zuschauerrekord in der vergangenen Saison mit mehr als 5500 Fans im Schnitt, der Dauerkartenrekord (mehr als 1600) und das Pokal-Heimspiel gegen Dynamo Dresden weitere wichtige Punkte gewesen.
"Dadurch gelang es, seit Juli 2023 insgesamt 1,7 Millionen Euro an Verbindlichkeiten abzubauen und in der vergangenen Saison ein Plus von mehr als 780.000 Euro zu erwirtschaften", so Beuchold.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg