Zwickauer Fußballfreunde planen FSV-Fan-Museum
Zwickau - Der FSV Zwickau gehört zu den größten Fußball-Traditionsvereinen Ostdeutschlands. Fans wollen sich jetzt intensiver mit der Geschichte ihres Lieblings-Clubs und dessen Vorgänger beschäftigten. Dafür haben sie große Pläne.
Erst vor einem Monat gründeten etwa 20 FSV-Anhänger den Verein "Zwickauer Fußballgeschichten". "Unser oberstes Ziel ist es, in Zwickau ein stationäres Museum aufzubauen, in dem sich die Menschen anhand verschiedener Devotionalien über die Geschichte des FSV informieren können", sagt der Vorsitzende Chris Scheundel (24).
Dafür übergaben Sammler dem neuen Verein schon jetzt einige Pokale, Gläser oder Bücher. Aufzuarbeiten gibt es viel, zum Beispiel den DDR-Meistertitel 1950 (als ZSG Horch) oder den Einzug ins Europapokal-Halbfinale 1976 (als BSG Sachsenring Zwickau) sowie den zwischenzeitlichen Absturz in die Fünftklassigkeit nach der Wende.
"Bislang hat der FSV die Verbreitung seiner Geschichte sträflich vernachlässigt. Wir wollen auch viele Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. So sollen zum Beispiel ehemalige Spieler eine Plattform kriegen - Ehre, wem Ehre gebührt", so Scheundel. Wo das Museum stehen wird und wie es finanziert werden soll, ist noch offen. "Das Vorhaben wird viel Zeit in Anspruch nehmen."
Für Chris Scheundel ist die ehrenamtliche Arbeit eine Möglichkeit, seinen Club in der Corona-Krise zu unterstützen. "Für jemanden, der sonst jedes Spiel des FSV im Stadion sieht, ist es momentan schwierig. Zum Fußball gehören nicht nur die 90 Minuten auf dem Spielfeld. Es geht auch darum, eine coole Zeit mit seinen Leuten zu verbringen. Dieser emotionale Aspekt fehlt. Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten."
Titelfoto: Gabor Krieg/PICTURE POINT, Ralph Kunz