FSV Zwickau bei Siebtligist gefordert: Anspruch und bittere Wirklichkeit
Zwickau - Wenn's in der Liga nicht läuft, muss der Landespokal für das Erfolgserlebnis herhalten. Der FSV Zwickau will, nein, muss sich am Sonntag bei der SG Dresden Striesen (7. Liga/Landesklasse Ost) durchsetzen.
In der Stadionallee in Zwickau-Eckersbach ist man sich des Ernstes der Lage bewusst. Coach Rico Schmitt (55) und Sportdirektor Robin Lenk (40) saßen am Montag zwei Stunden zusammen und hielten Kriegsrat ab.
Dazu nahmen sie die Mannschaft zusammen, wollten in direkten Gesprächen wissen, wie jeder Einzelne über die gegenwärtige Situation denkt und seine eigene Leistung reflektiert.
"Es hat mich interessiert, ob jeder weiß, worum es geht", sagte Lenk im Anschluss. In Zwickau werden sie nach dem 0:3 gegen Altglienicke, der vierten Niederlage (!) im sechsten Punktspiel, nicht in blinden Aktionismus verfallen.
Das taten sie auch in der Vorsaison nicht, als die Schmitt-Elf Ende der Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz stand.
Lenk und Schmitt sehen die Spieler in der Pflicht
Die Trainerfrage, sie stellt sich für den Tabellen-14. momentan nicht. "Rico Schmitt genießt unser Vertrauen!", unterstreicht Lenk.
Eigentlich war angedacht, noch während der Hinrunde mit dem 55-Jährigen zu verlängern. Die sportliche Situation ist da nicht gerade zuträglich, denn man muss es auch nach außen verkaufen können.
Und gerade aus diesem Umfeld hörte man vergangenen Freitag die ersten Misstöne. Die Pfiffe nach der schwachen Leistung gegen Altglienicke waren nicht zu überhören.
Lenk sieht allerdings wie Schmitt die Spieler in der Pflicht. Da klaffen Anspruch und Wirklichkeit teils meilenweit auseinander. "Da muss sich auch jeder hinterfragen, ob das, was er in sich sieht, mit dem, was er auf dem Platz bringt, übereinstimmt", sagt Lenk.
Dass sie es können, haben die Spieler in der Rückrunde 2023/24 bewiesen, die der FSV mit 25 Punkten als Neunter abschloss (gesamt: 41 Punkte/12. Platz). Aus der damaligen Mannschaft ist von den Leistungsträgern einzig Kapitän Davy Frick (34, Karriereende) nicht mehr dabei.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag