FSV Zwickau zieht Bilanz: Saisonziel souverän erreicht
Zwickau - "Trotz Niederlagen nur gewonnen" war der Slogan, der auf der Choreografie im Fanblock und auf den Motto-Shirts geschrieben stand, mit denen sich viele Anhänger zum letzten Heimspiel eingekleidet hatten. Natürlich ließ es sich auch Geschäftsführer André Beuchold nicht nehmen, eines davon überzustreifen. Das ist auch der neue FSV Zwickau. Noch enger und näher an der Basis dran, den Schulterschluss suchend.
"Wir können extrem glücklich und dankbar für die Unterstützung sein", betont Beuchold, noch immer überwältigt davon, dass über 100.000 Zuschauer zu den 17 Heimspielen der Regionalliga sowie dem Pokalhalbfinale gegen Dresden in die GGZ-Arena kamen.
"Das zeigt, wie positiv unser Weg angenommen wurde", meint Beuchold. Das Crowdfunding "Fußball gehört den Fans" habe als eine Art Katalysator gewirkt.
"Im vergangenen Sommer hatte sich eine Energie entwickelt, die sich über die komplette Spielzeit hinweg gehalten hat, sodass selbst in der schwierigen Zeit die Zuschauerzahlen nicht nachließen. Das ist eine Power!", freut sich der ehrenamtliche kaufmännische Geschäftsführer, dass auch die Vereinskasse etwas davon abbekommen hat.
Im Schnitt hatte man mit 1000 Zuschauern weniger kalkuliert, sodass nach Abzug aller Kosten ein niedriger sechsstelliger Betrag zusätzlich übrig geblieben ist.
Geld, das der nach wie vor mit zwei Millionen Euro verschuldete Klub gut gebrauchen kann.
Kein gutes Zeichen für den Fußball-Osten
Es geht voran - wirtschaftlich und sportlich. Beuchold: "Das große Saisonziel Klassenerhalt haben wir erreicht. Davon, dass es letztlich so souverän ausging, konnten wir im Oktober noch nicht träumen. Wenn ich zurückdenke, wie mulmig uns seinerzeit gewesen ist ... Aber in den entscheidenden Spielen im Spätwinter und Frühjahr hat die Mannschaft Gas gegeben."
Was ihn aber umtreibt: Nach Zwickau hat mit Halle der nächste Ost-Klub in der 3. Liga die Segel gestrichen.
"Als Gegner bescheren sie uns viele Zuschauer, aber für den Fußball-Osten ist es kein gutes Zeichen. Und wenn wir zukünftig wieder mach oben blicken wollen, ist es ein zusätzlicher Konkurrent, der uns im Wege stehen wird", schätzt Beuchold ein.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg