Ein Jahr FSV-Sportdirektor! Toni Wachsmuth über Zwickau: "Einfach ist es nie"

Zwickau - Über 200 Spiele bestritt Toni Wachsmuth in der 2. und 3. Liga. Vor einem Jahr wechselte der Abwehrmann die Seiten. Der FSV-Kapitän übernahm von David Wagner das Amt des Sportdirektors.

Am 18. Mai 2019 bestritt Toni Wachsmuth (vorn) sein letztes Spiel für den FSV. Zwickau gewann gegen den SC Preußen Münster mit 2:0.
Am 18. Mai 2019 bestritt Toni Wachsmuth (vorn) sein letztes Spiel für den FSV. Zwickau gewann gegen den SC Preußen Münster mit 2:0.  © Picture Point/Gabor Krieg

"Beide Jobs lassen sich nur schwer miteinander vergleichen", sagt Wachsmuth ein Jahr später und ergänzt: "Es ist jetzt nicht mehr die körperliche Belastung wie zu Spielerzeiten. Als Sportdirektor musst du viele Dinge im Kopf haben und stets versuchen, die sportlichen und wirtschaftlichen Belange des Vereins unter einen Hut zu bekommen."

Hinter dem gebürtigen Thüringer liegen schaffensreiche und mental anstrengende Monate. 

Wer konnte vor einem Jahr ahnen, dass die 3. Liga die Saison 2019/20 mit elf Spieltagen innerhalb von fünf Wochen beenden würde? 

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Nicht nur die Corona-Zeit wurde für "Wachser" zur unerwarteten Herausforderung.

"Wir haben seit mehreren Monaten keinen Geschäftsführer, der täglich vor Ort ist. Viele Dinge sind dadurch auf meinem Tisch gelandet", erklärt der 33-Jährige. Geschäftsführer Christian Breiner muss seine Aufgaben aus gesundheitlichen Gründen seit Ende November ruhen lassen.

"Am Ende des Tages haben wir alles gut gemeistert. Wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt, erreicht. Das ist das Wichtigste für den Verein", betont Wachsmuth: "Ich freue mich, dass ich weiterhin für die 3. Liga planen kann."

Seit einem Jahr ist Toni Wachsmuth Sportdirektor des FSV Zwickau. Eine anstrengende Zeit für "Wachser", die am Ende mit dem Verbleib in der 3. Liga aber von Erfolg gekrönt war.
Seit einem Jahr ist Toni Wachsmuth Sportdirektor des FSV Zwickau. Eine anstrengende Zeit für "Wachser", die am Ende mit dem Verbleib in der 3. Liga aber von Erfolg gekrönt war.  © Picture Point/Roger Petzsche

Mammutaufgabe beim FSV Zwickau

Dass sich die Zwickauer im Herzschlagfinale vor dem Chemnitzer FC halten konnten, begründet er unter anderem damit: "Wir haben in den schwierigen Phasen stets kühlen Kopf bewahrt und sind uns selbst treu geblieben. Spieler, Trainer, der gesamte Staff um die Mannschaft herum, die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle und der Vorstand - alle waren voller Leidenschaft dabei und haben sich aufgeopfert."

Der eine Kraftakt wurde gemeistert, der nächste steht bevor. 2,4 Millionen Euro beträgt der Etat für die neue Zwickauer Drittliga-Mannschaft. Zum Vergleich: Der CFC plant in der Regionalliga mit rund 2 Millionen Euro.

Große Sprünge werden beim FSV auch im fünften Drittliga-Jahr nicht möglich sein. "Einfach ist es nie, aber immer extrem spannend", sagt Wachsmuth. Wer ihn kennt, der weiß: Auch diese Mammutaufgabe wird er erfolgreich lösen. 

Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche

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