FSV-Sportdirektor Lenk: "Die erste Halbzeit ist von uns ein Komplettversagen gewesen!"
Zwickau - Sportdirektor Robin Lenk (40) ist dafür bekannt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. Er laviert nicht herum oder sucht Ausflüchte, sondern redet Klartext. Nach dem 2:4 (1:4) bei Rot-Weiß Erfurt am Freitagabend war es mal wieder so weit.
"Die erste Halbzeit ist von uns ein Komplettversagen gewesen, was inakzebtabel ist!", teilt Lenk aus: "Wir brechen nach einem ordentlichen Beginn mit dem ersten Gegentor auf einmal völlig auseinander." Nach Eckball und anschließendem Pingpong im Zwickauer Strafraum sprang die Pille von Jahn Herrmann vor die Füße von Jeremiaha Maluze (15.), der damit den Erfurter Torreigen eröffnete.
Binnen 15 Minuten brach es über Zwickau herein. Phillip Aboagye (22.) schüttelte Max Somnitz ab und nagelte den Ball ins linke Dreiangel. Robbie Felßberg (27.) profitierte von einer Flipper-Aktion im Strafraum.
"Ich weiß nicht, wie man das erklären soll", rätselt Lenk: "Da scheint mancher die Einstellung zu haben, dass wir, nur weil zwei Spiele gewonnen wurden, jetzt besser sind, als wir sind."
Aboagye (45.) entschied die Partie vorzeitig. Zwar gelang Jahn Herrmann (45.+1.) mit einer verunglückten Flanke noch vor der Pause das schmeichelhafte 1:4, aber das konnte weder Lenk noch Trainer Rico Schmitt milde stimmen.
Potenzial ist da, muss aber kontinuierlich abgerufen werden
Mit dem Seitenwechsel vollzogen die Schwäne gleich vier (!) Änderungen.
Lenk: "Die Niederlage machen wir nicht an den Vieren fest, denn die erste Halbzeit war von allen unterirdisch. Wir sind mit der Maßgabe angereist, etwas aus Erfurt mitzunehmen. Aber so gewinnst du gegen keinen Gegner", kritisiert Lenk: "Wir bekommen zum zweiten Mal nach Zehlendorf vier oder mehr Gegentore."
Felix Pilger (74.) besorgte noch das 2:4, aber was bleibt ist die Erkenntnis, dass nun vor allem auch die Leistungsträger einmal mehr in der Pflicht stehen. Lenk: "Wenn ich mir Sandro Sengersdorf anschaue. Er gewinnt nicht einen Zweikampf. Aber auch Luis Klein, Kilian Senkbeil oder Lucas Albert blieben weit unter ihren Möglichkeiten." Das Potenzial ist da, aber es muss kontinuierlich abgerufen werden.
Am Sonnabend folgt eine interne Auswertung. Zuvor werden die Schwäne am "Zwickauer Beneflitz", einem Benefizlauf für Kinder- und Jugendprojekte der Region teilnehmen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag