FSV-Sportchef Wachsmuth hat einiges zu tun: Erst Enochs-Vertrag verlängern, dann die Spieler
Zwickau - Der vorzeitige Klassenerhalt in der 3. Liga verschafft dem FSV Zwickau Planungssicherheit. Joe Enochs (50) und seine Mannschaft haben geliefert. Nun ist Sportchef Toni Wachsmuth (35) am Zug, denn die Verträge von Erfolgscoach Enochs und 15 Spielern laufen im Sommer aus.
Vorrang hat die Zukunft von Enochs, wie Wachsmuth unterstreicht: "Logischerweise hat die Beantwortung der Trainerfrage Priorität. Wir möchten gerne mit Joe weitermachen. Parallel finden Gespräche mit Spielern statt, aber mit Blick auf die Kaderplanung ist eine zeitnahe Entscheidung mit Joe wichtig." Enochs selbst hatte bereits durchblicken lassen, verlängern zu wollen.
Was die Kaderplanung anbelangt, steht Wachsmuth dagegen ein Drahtseilakt bevor. Die Kontrakte von Leistungsträgern wie Johannes Brinkies (28), Davy Frick (32), Steffen Nkansah (26) und Marco Schikora (27) laufen aus, aber das Geld ist knapp.
Gegenwärtig stünden für 2022/23 800.000 Euro weniger zur Verfügung als dieses Jahr. Dabei verfügt Zwickau in der laufenden Saison mit 3,03 Mio. Euro bereits über den drittniedrigsten Profi-Etat.
FSV-Sportchef Wachsmut: "Man muss so ehrlich sein, dass wir nicht in der Lage sein werden, jeden zu halten"
"Wir werden versuchen an die Schmerzgrenze zu gehen. Ob das realisierbar ist, entscheidet letztlich der Spieler. Man muss so ehrlich sein, dass wir nicht in der Lage sein werden, jeden zu halten, sollte die Konkurrenz bessere Angebote machen", erklärt Wachsmuth.
Womit der FSV punkten kann, ist das familiäre, ruhige Umfeld, die sportliche Konstanz und ein ausgeglichener Kader. Wachsmuth: "Wir haben eine charakterstarke homogene Truppe, ohne klassische Unterschiedsspieler, wodurch es nicht den großen Leistungsabfall durch Ausfälle gibt und sofort jemand zur Stelle ist, um bei Sperre oder Verletzung einzuspringen."
Das führt dazu, dass sich jeder in der ersten Elf festspielen kann, niemand hinten anstehen muss. Das Ergebnis: Vier Spieltage vor Schluss hat Zwickau 13 Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.
"Die sportliche Planungssicherheit hilft uns vielleicht auch Sponsoren zu überzeugen sich noch etwas mehr zu engagieren, um den erfolgreichen Weg fortzusetzen. Dazu haben wir die Chance über den Sachsenpokal in den DFB-Pokal einzuziehen und wichtige Einnahmen, aber auch Prestige zu gewinnen", so Wachsmuth.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg