FSV setzt harten Sparkurs weiter fort: "Wir sind noch lange nicht am Ende!"
Zwickau - "Wir sind noch lange nicht am Ende!", sagte Geschäftsführer André Beuchold auf der extra anberaumten Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Situation des FSV Zwickau den wohl einprägsamsten Satz. Die Schwäne sind im Schuldendienst zwar wieder ein Stück weit vorangekommen, doch der Weg ist noch weit.
"Gegenwärtig belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 1,3 bis 1,4 Millionen Euro", berichtete Beuchold. Ursprünglich belief sich die Gesamtverschuldung auf drei Millionen Euro, von denen die Hälfte innerhalb der letzten Saison abgebaut wurden.
Das war unter anderem durch Forderungsverzicht von Gläubigern, dem Crowdfunding "Fußball gehört den Fans" und einem rigiden Sparkurs möglich.
Beuchold, der ab 1. Januar 2025 hauptamtlicher Geschäftsführer wird: "Die Aufwendungen für die erste Mannschaft liegen zum jetzigen Zeitpunkt um 60 Prozent unter denen zu Drittligazeiten."
Dennoch wirft der im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit eher moderate Schuldenabbau die Frage auf, ob die komplette Summe wie veranschlagt binnen drei Jahren getilgt werden kann.
FSV-Finanzchef Beuchold: "Der Entschuldung hat sich alles andere unterzuordnen!"
"Das ist stark mit den Einnahme- und Ausgabesituationen verbunden. Wir haben das Budget für die erste Mannschaft deswegen nicht so aufgestellt, wie wir es aufgrund der Einnahmen tun könnten", verwies Beuchold darauf, dass von rund vier Millionen Gesamtetat nur etwa ein Viertel auf die erste Mannschaft entfällt: "Der Entschuldung hat sich alles andere unterzuordnen!"
Verbindlichkeiten bestehen noch bei Banken. Hinzu kämen diverse kleine Posten sowie Rückforderungen aus Corona-Hilfen. Der FSV sei zuversichtlich, dies mit den Institutionen zu klären.
Beuchold: "Eine Unternehmenssanierung bedingt ein Stück weit, dass Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Manche mussten bereits auf viel Geld verzichten."
Dem Ruf in der freien Wirtschaft - und auf die sind die Schwäne wiederum im Zuge der Sponsorenakquise angewiesen - habe die Sanierung nicht geschadet.
"Die Unternehmen honorieren unsere Arbeit und Konsolidierung. Das zeigen 2,5 Millionen an Sponsoringeinnahmen. Es gibt in dieser Situation noch weiteres Potenzial. Ob es am Ende dazu reicht, eine Mannschaft aufzustellen, die in der 3. Liga eine gute Rolle spielen kann, müssen wir sehen. Dafür müssen wir noch viel arbeiten!"
Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag, Picture Point/Gabor Krieg