FSV-Fans machen Mannschaft Druck: "Haben wir uns verstanden?!"

Zwickau - "Wir sind da, wir stehen hinter euch. Das war jetzt aber das letzte Mal in dieser Hinrunde, dass ihr so einen Auftritt hattet. Haben wir uns verstanden?!", lautete nach dem desaströsen 0:5 bei Hertha Zehlendorf die klare Ansage per Megafon aus dem Gästeblock. Noch so einen Ausrutscher darf und will sich der FSV Zwickau nicht leisten.

Die FSV-Fans machten ihrer Mannschaft eine klare Ansage. Sie muss am Freitag daheim gegen Greifswald dringend liefern, sonst wird es ungemütlich.
Die FSV-Fans machten ihrer Mannschaft eine klare Ansage. Sie muss am Freitag daheim gegen Greifswald dringend liefern, sonst wird es ungemütlich.  © Picture Point/Gabor Krieg

"Was wir abgeliefert haben, war eine Frechheit. Wir können uns bei den Fans nur für diese Leistung entschuldigen", sagte Sandro Sengersdorf (25) hinterher im Vereins-TV.

"Wir sind in der Favoritenrolle und müssen diese dann auch annehmen. Wenn du das nicht tust, kannst du auch gegen einen Aufsteiger unter die Räder kommen. Wenn man die Mentalität nicht auf den Platz bringt, kann man so viel trainieren, wie man will."

In die ähnliche Kerbe hatte Sportchef Robin Lenk (40) nach der Partie geschlagen. Was frappierend ist: Eine ähnliche Brandrede hatte der 40-Jährige gerade einmal zwei Wochen zuvor nach dem 1:6 im Testspiel gegen Hertha BSC gehalten.

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Dass deren Effekt so schnell verpufft ist, monierten auch einzelne Fans in den sozialen Medien. Folgt man den Worten von Sengersdorf und Lenk, kann man schon die Charakterfrage stellen.

Auch die Aufstellung ist zu hinterfragen

Sandro Sengersdorf (25) nimmt sich und sein Team in die Pflicht.
Sandro Sengersdorf (25) nimmt sich und sein Team in die Pflicht.  © Picture Point/Roger Petzsche

"Durchaus müssen sich einige Spieler hinterfragen, inwiefern Anspruch und Realität übereinstimmen. Man darf nicht vergessen, dass sich die letztjährigen Neuzugänge gerade infolge der starken Rückrunde in den Fokus gespielt haben und dadurch die Ansprüche, sowohl die eigenen als auch die von außen, gestiegen sind", sagt Lenk.

"Dem muss man dann aber auch gerecht werden wollen und sich nicht auf dem ausruhen, was man bisher geleistet hat. Jetzt mit der Einstellung heranzugehen - 'Wir holen mal schnell 40 Punkte für den Klassenerhalt und dann schauen wir mal' -, ist ein gefährlicher Irrweg. Da kann ich jeden nur warnen!", der 40-Jährige weiter.

Neben der Einstellung kann man auch die Aufstellung hinterfragen. Die Dreierkette, wie sie Coach Rico Schmitt (55) spielen lassen will, ist defensiv viel zu anfällig, unter anderem, da die Außenbahnspieler zu offensiv fokussiert sind.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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