FSV-Coach Schmitt fordert Leistung, sonst drohen unangenehme Fragen bei Netto
Zwickau - Die unverfängliche Frage, warum Yannic Voigt beim 0:2 (0:2) gegen den Greifswalder FC auf der Tribüne schmorte, nachdem er zum Auftakt in Zehlendorf (0:5) noch in der Startelf gestanden hatte, nahm Coach Rico Schmitt (55) dankend auf und holte zur Manöverkritik aus. Er bemängelte die fehlende Einstellung einiger Spieler und stellte unmissverständlich klar, dass er knallhart durchgreifen wird.
"Yannic auf die Tribüne zu setzen, war eine harte Entscheidung, aber ich war mit seinem Spiel in der Vorwoche nicht zufrieden, weil er leistungsmäßig viel mehr kann. Ich habe ihm mit auf den Weg gegeben, dass er es kämpferisch nehmen soll, um alles daranzusetzen, seinen Traum zu leben und eben nicht durchgereicht zu werden, um beim Netto-Supermarkt die Frage zu hören, warum er nicht im Aufgebot steht", erläutert Schmitt.
Zwickau hat Potenzial im Kader, was zu selten abgerufen wird. Der ehemalige Kapitän Davy Frick sagte mal, er vermisse es von manchen dahinzugehen, wo es knallt.
Sein Nachfolger im Amt, Mike Könnecke, schlug am Freitagabend ähnliche Töne an.
"Was uns fehlt, ist dorthin zu gehen, wo es wehtut", so der Routinier, der dann auch anmerkt, dass man die Regionalliga als junger Spieler als Sprungbrett sehen muss, statt sich in ihr häuslich einzurichten, nur weil Zwickau auch Vollprofibedingungen bietet.
FSV-Coach Rico Schmitt: "Wer kurz einläuft, der spielt!"
Schmitt erklärt die Schonfrist für beendet: "Jeder muss für sich die Chance sehen bei dem, was der Verein anbietet. Doch dafür muss man sich auch strecken. Keiner ist höher als die Mannschaft, erst recht nicht bei mir. Jeder kriegt seine faire Chance, die er nutzen muss."
Sonst teilt man Voigts Schicksal oder findet sich wie die Leistungsträger Theo Martens und Kilian Senkbeil auf der Bank. Lucas Albert ist der nächste Kandidat, nachdem er gegen Greifswald bei beiden Gegentoren mit drin hing und vorne immer den gleichen Laufweg wie Marc-Philipp Zimmermann wählte, statt auf den kurzen Pfosten zu gehen. Schmitt etwas flapsig: "Wer kurz einläuft, der spielt!"
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg