Festakt, Fanmarsch und Meistersingen: FSV-Fans feiern vor dem Rathaus
Zwickau - Wer Freitagabend nichts ahnend durch die Zwickauer Innenstadt flanierte, der zeigte sich sichtlich beeindruckt oder zückte kurzerhand das Handy. Eine lange Schlange von FSV Zwickau-Fans zog vom Alten Gasometer vor das Rathaus, wo sich anschließend über 1000 Anhänger versammelten und mit Fangesängen unterstrichen: "Wir sind der Beweis, Zwickau bleibt Rot-Weiß!"

Es war der Höhepunkt einer beeindruckenden Meisterfeier, die der Verein anlässlich des 75. Jubiläums der ersten und einzigen DDR-Meisterschaft des Vorgängervereins ZSG Horch Zwickau auf die Beine gestellt hat.
Los ging's um 18 Uhr mit dem Festakt im Alten Gasometer, wo in einem sehr würdigen Rahmen ein kurzweiliges 90-minütiges Rahmenprogramm geboten wurde - was vor allem auch an der witzigen und unterhaltsamen Moderation von FSV-Vorstand Matthias Bley sowie Christian Fritzsch vom Zwickauer Fußballgeschichten e.V. lag.
Aufgelockert wurde das Ganze mit Anekdoten von Vereinslegende Peter Henschel (dreifacher FDGB-Pokalsieger) oder Ex-Präsident Wolfgang Neef sowie einer sehr originellen Lesung aus dem Tagebuch des Horch-Torjägers Heinz Satrapa.
Unter anderem lasen Coach Rico Schmitt und Lucas Albert vor, während die 250 anwesenden Besucher interessiert lauschten.
Der kurze filmische Abriss der Zwickauer Fußballhistorie wurde emotional

Emotional wurde es nochmal, als ein kurzer filmischer Abriss der Zwickauer Fußballhistorie gezeigt wurde, mit Highlights wie dem Europapokal-Fight gegen Celtic Glasgow oder dem FDGB-Pokalsieg gegen Dynamo Dresden 1975.
Auch wenn die Realität Regionalliga lautet, ist der FSV ein Verein mit großer Tradition. Und die lässt er auch auf eindrucksvolle Art und Weise aufleben.
"Ich hoffe, dass diesem 'Buch' noch ganz viele erfolgreiche Kapitel zugefügt werden. Damit es auch in Zukunft Veranstaltungen wie diese gibt. Ich würde mich zumindest über eine Aufstiegsfeier auf dem Hauptmarkt freuen", sagte Oberbürgermeisterin Constance Arndt in ihrer Laudatio.
"Ich weiß, dass Fußball in der 3. Liga eine riesige Herausforderung ist, aber das Stadion, die Fanszene, die Mannschaft und das Drumherum verdient Fußball auf diesem Niveau, davon bin ich fest überzeugt. Soweit es in unseren Möglichkeiten ist, werden wir das unterstützen. Was wir als Gesellschaft und als Stadt vom FSV lernen können, ist, dass es auch in schwierigen Zeiten immer eine gute Idee ist, zusammenzuhalten, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen", erntete das Stadtoberhaupt großen Applaus.
Titelfoto: Frank Kruczynski