Regionalliga-Ultras wegen Ansetzungen sauer auf NOFV und MDR

Zwickau/Chemnitz/Plauen - In den Farben getrennt, in der Sache vereint! Die Fanszenen von neun Regionalligisten aus dem Nordosten haben einen Forderungskatalog geschrieben, in dem sie eine prinzipielle Änderung der Terminierung von Spielansetzungen fordern. Ihr Frust richtet sich dabei in erster Linie gegen den NOFV und den MDR. Unterzeichner sind unter anderem die "Fanszene Zwickau" (FSV Zwickau), die "Ultras Chemnitz 99" (Chemnitzer FC) und die "Badkurve Plauen" (VFC Plauen).

Fans des FSV Zwickau (l.), des CFC und weiteren Regionalligisten sind sauer auf die Spielansetzungen des NOFV.
Fans des FSV Zwickau (l.), des CFC und weiteren Regionalligisten sind sauer auf die Spielansetzungen des NOFV.  © Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Sven Sonntag

Weiterhin unterstützen das Anliegen "Ansetzungspolitik umkehren" die aktiven Fanszenen aus Erfurt, Jena, Halle, Babelsberg, BFC Dynamo sowie von Lok Leipzig. Die Ultras fordern unter anderem langfristigere Ansetzungen, um Vereinen und Zuschauern mehr Planungssicherheit zu geben, die Berücksichtigung von Hinderungsgründen wie Landtagswahlen und die Annullierung der aktuellen Ansetzung des Thüringenderbys zwischen Jena und Erfurt.

Das hatte der NOFV ursprünglich für den 1. September angesetzt, just dem Tag der Landtagswahlen. Die Sicherheitsbehörden legten erwartbar ihr Veto ein. So kam es zur Neuansetzung für Mittwoch, den 4. September um 17 (!) Uhr. Das Spiel läuft live im MDR.

"Interessiert es die Ansetzenden, wie 15.000 Zuschauer im Feierabendverkehr pünktlich ins Stadion gelangen?", stellen die Fanszenen eine berechtigte Frage und mutmaßen: "Berufstätige Stadionbesucher, schulpflichtige Kinder, Anreisewege von Gästefans oder Fans von außerhalb scheinen in der Entscheidungsfindung des NOFV keine Beachtung zu finden."

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Zudem wird die Ansetzung anhand von Programmwünschen des MDR kritisiert: "Spielpaarungen richten sich beliebig nach den Sendezeiten, ohne dabei die Auswirkungen für die Fans im Blick zu behalten."

Weil Spiel abends unter der Woche stattfand: FSV Zwickau gingen bis zu 15.000 Euro flöten!

FSV-Geschäftsführer André Beuchold berichtet, dass dem FSV Zwickau beim Halbfinale gegen Dynamo Dresden bis zu 15.000 Euro flöten gegangen sind. Der Grund: Das Spiel fand abends unter der Woche statt.
FSV-Geschäftsführer André Beuchold berichtet, dass dem FSV Zwickau beim Halbfinale gegen Dynamo Dresden bis zu 15.000 Euro flöten gegangen sind. Der Grund: Das Spiel fand abends unter der Woche statt.  © Picture Point/Gabor Krieg

Ein nicht ganz von der Hand zu weisender Vorwurf, wie FSV-Geschäftsführer André Beuchold auf TAG24-Nachfrage erklärt: "Wir hatten letzte Saison das Beispiel im Halbfinale des Sachsenpokals gegen Dynamo Dresden, was unter der Woche 20.20 Uhr als Live-Spiel angesetzt wurde. Das hat uns als Verein 500 bis 1000 Zuschauer gekostet, wodurch uns Einnahmen von bis zu 15.000 Euro entgangen sind."

Zum Vergleich: Jeder Regionalligist erhält nach TAG24-Infos vom Verband nur unwesentlich mehr als 10.000 Euro Fernsehgeld - pro Saison!

Beuchold: "Die Fernsehberichterstattung ist für uns als Verein in der öffentlichen Wahrnehmung wichtig. Aber wir sollten darin übereinkommen, dass die eigenen Stadionzuschauer im Mittelpunkt der Ansetzungen stehen. Da hat man nicht immer den Eindruck, dass das der Fall ist."

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Sven Sonntag

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