Der "King" dankt ab! Schuster, Leonhardt und Co.: Das sagen alte Weggefährten über die FSV-Legende
Zwickau - Ronny König (39) vom FSV Zwickau beendet am morgigen Samstag seine Profikarriere.
Leider hat nicht Hollywood das Drehbuch geliefert, sonst würde der 39-Jährige nicht aufgrund einer Sprunggelenksverletzung gegen 1860 München nur in Zivil, sondern nochmal in dem Trikot des FSV Zwickau auflaufen.
Mit 61 Toren in 242 Einsätzen sorgte der gebürtige Lichtensteiner maßgeblich mit dafür, dass die Schwäne sechsmal in Folge die Klasse hielten. Es war die letzte und längste Station einer 22 Jahre dauernden aktiven Laufbahn, in der 'King' 580 Spiele in den höchsten drei Spielklassen absolvierte. Alte Weggefährten erinnern sich gegenüber TAG24.
Dirk Schuster (55, stieg als Trainer des SV Darmstadt 98 mit Ronny König 2015 in die Bundesliga auf): "Ronny hat uns damals mit zum Bundesliga-Aufstieg geschossen, das wird für immer unvergessen bleiben. Zumal ihm das kaum einer zugetraut hat, nachdem er schon als alter Sack nach Darmstadt gekommen war. Er hat generell enorm zu diesem sensationellen Erfolg beigetragen. Auf Ronny war immer zu 100 Prozent Verlass. Aber nicht nur was das Sportliche anging – auch als Mensch war er ein sehr angenehmer Zeitgenosse."
Schuster weiter: "Ich wünsche ihm für die Zukunft vor allem, dass er gesund bleibt und dass die alten Knochen, die er so lange hingehalten hat, noch lange halten."
David Wagner: "Man kann mit Fug und Recht sagen, dass dies einer der besten Transfers war"
David Wagner (48, holte König im Sommer 2016 als Sportdirektor vom Chemnitzer FC zum FSV Zwickau): "Man kann mit Fug und Recht sagen, dass dies einer der besten Transfers war, den Zwickau je getätigt hat. Sportlich wie menschlich hat Ronny einen überragenden Wert mitgebracht. Mit ihm konnte ich als Sportdirektor viele Dinge besprechen. Er war einer, der immer im Sinne des Erfolgs gehandelt hat. Ich hatte eine absolut geile Zeit mit ihm und wünsche Ronny Gesundheit und Erfolg auf seinem weiteren Weg."
Torsten Ziegner (45, König bestritt von 2016 bis 2018 77 Einsätze mit 29 Toren/4 Vorlagen unter dem damaligen FSV-Coach): "Er war ein total angenehmer und vernünftiger Spieler, der stets für gute Stimmung in der Kabine sorgte und mit seiner Leistungsbereitschaft sowie Loyalität eine Vorbildfunktion hatte. Bei ihm wusste ich als Trainer, woran ich bin, denn im Vieraugengespräch hat er klar gesagt, wenn ihm etwas gegen den Strich ging."
Ziegner fügt an: "Ich bin dankbar dafür, in meiner Anfangszeit als Trainer mit so einem Spieler zusammengearbeitet zu haben. Das hat mir den Einstieg ins Trainergeschäft erleichtert."
Ex-Sportdirektor Wachsmuth: "Es ist eine riesige Freude gewesen, mit ihm zusammenzuspielen und zu arbeiten"
Toni Wachsmuth (36, Mitspieler beim FSV Zwickau von 2016 bis 2019 und als Sportdirektor Vorgesetzter von 2019 bis Februar 2023): "Es ist eine riesige Freude gewesen, mit ihm zusammenzuspielen und zu arbeiten. Mit seinen Leistungen und Verdiensten in den zurückliegenden sieben Jahren hat er sich im Verein verewigt. Dass er bis ins hohe Alter auf diesem Niveau mithalten konnte, zeigt, was für ein Profi 'King' gewesen ist. Als Vizekapitän ist er für mich als Kapitän und später Sportdirektor immer ein wichtiger Ansprechpartner gewesen. Unangenehm ist er nur beim Rommé gewesen."
Helge Leonhardt (64, Ehrenrat während Königs Zeit bei Zweitligist Aue 2011 bis 2014): "Ich habe sehr gut Erinnerungen an die gemeinsame Zeit bei uns in Aue, weil Ronny ein korrekter, ehrlicher Arbeiter ist und mit seiner authentischen Art für mich immer ein angenehmes Gegenüber war."
Leonhardt weiter: "Meine einzige negative Erfahrung mit ihm hatte ich in meinem ersten Jahr als Präsident, als er in unserem Stadion Darmstadts Siegtor vorbereitete."
Titelfoto: IMAGO/Eibner, Picture Point/Sven Sonntag, Picture Point/Gabor Krieg