Der FSV Zwickau steigt ab: Machtkampf, Querelen und mangelnde Qualität waren das Problem!

Zwickau - Nun ist es amtlich: Der FSV Zwickau steigt nach sieben Jahren in der 3. Liga ab. "Der Gang in die Regionalliga ist mega bitter, da er hätte verhindert werden können, aber am Ende lügt die Tabelle nicht", rang Coach Ronny Thielemann (49) nach dem 0:1 (0:1) gegen Dynamo Dresden um die richtigen Worte.

Hinter dem FSV Zwickau liegt eine unruhige Saison.
Hinter dem FSV Zwickau liegt eine unruhige Saison.  © Picture Point / Gabor Krieg

Mit nur 31 Punkten aus 36 Partien liegen die Westsachsen gleichauf mit Schlusslicht Bayreuth am Tabellenende und damit sieben Zähler hinter dem rettenden Ufer.

"Wenn man zwei Spieltage vor Schluss abgestiegen ist, spricht es ganz klar dagegen, dass wir die Qualität hatten, um in der Liga zu bleiben. Es ist mir aber auch ein bisschen zu einfach, es nur darauf zu schieben", führten laut Verteidiger Nils Butzen (30) mehrere Faktoren zum Abstieg.

"Die ganze Saison war von zu viel Unruhe im Verein geprägt. Wenn ich jetzt so durchgehe, in welchen Bereichen wir drittligatauglich waren - und da rede ich nicht nur vom Sportlichen, sondern dem ganzen Drumherum - fallen mir nicht viele ein. Das Ergebnis daraus ist, dass man absteigt", übt Butzen harte Kritik.

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Die internen Machtkämpfe und Querelen rund um den Rückzug des alten Vorstands beschäftigten den Verein im letzten Sommer. Dazu konnten Abgänge wie die von Marco Schikora (28), Steffen Nkansah (27), Max Reinthaler (28) oder Marius Hauptmann (23) nicht ersetzt werden.

FSV Zwickau nach dem Abstieg in die Regionalliga: Wer wird jetzt bleiben?

Noch gab es vom Verein keine Zeichen zu einem möglichen Verbleib von FSV-Verteidiger Nils Butzen (30).
Noch gab es vom Verein keine Zeichen zu einem möglichen Verbleib von FSV-Verteidiger Nils Butzen (30).  © Picture Point / Gabor Krieg

Nach dem 21. Spieltag folgte die Doppel-Entlassung von Cheftrainer Joe Enochs (51) und Sportdirektor Toni Wachsmuth (36) zu einem Zeitpunkt, da Zwickau im Abstiegskampf nur einen Zähler hinter dem rettenden Ufer zurücklag.

Butzen: "Gerade im Sommer letzten Jahres wurde viel dafür getan, dass wir jetzt hier stehen, aber ich bin generell ein Fan davon, bei sich selbst zu bleiben. Jeder Einzelne kann so ehrlich sein und sich eingestehen, dass er seinen Anteil am Abstieg hat, egal ob man nun zehn Minuten oder 36 Spiele gespielt hat."

Zwickau droht im Sommer der XXL-Umbruch, da neben Thielemann nur Davy Frick (33) einen Vertrag für die Regionalliga hat.

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Kann sich Butzen einen Verbleib auch in der 4. Liga vorstellen? "Grundsätzlich vorstellen kann ich es mir, von Vereinsseite gab es dazu bisher aber kein Zeichen", so der 30-Jährige.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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