Defizite beim FSV: Lenk vermisst Zweikampfhärte

Zwickau - Taugten die letzten Punktspiele des FSV Zwickau nach dem Klassenerhalt einzig und allein zum Schaulaufen und sind ein Muster ohne Wert? Oder lieferten sie Cheftrainer Rico Schmitt (55) und Sportdirektor Robin Lenk (40) wichtige Erkenntnisse, wo es im Kader noch hakt, um die nächste Saison besser als Platz zwölf abzuschließen?

FSV-Sportchef Robin Lenk (40) vermisste in einigen Partien die für die Regionalliga nötige Zweikampfhärte. Auch das wird ein Kriterium bei der Suche nach Verstärkungen sein.
FSV-Sportchef Robin Lenk (40) vermisste in einigen Partien die für die Regionalliga nötige Zweikampfhärte. Auch das wird ein Kriterium bei der Suche nach Verstärkungen sein.  © picture point/Sven Sonntag

"Es hat sich heute bestätigt, was schon die letzten Wochen augenscheinlich gewesen ist, nämlich, dass wir uns mit einem Gegner, der sehr körperlich agiert, schwertun", erkannte Lenk nach dem 0:2 bei Lok Leipzig an.

Ähnliche Resümees formulierte er nach den Partien gegen Babelsberg, Greifswald, Cottbus oder dem Hinspiel in Erfurt.

Zwickau fehlte (zu oft) Körperlichkeit. Mit Davy Frick (34), der seine aktive Karriere beendet, verlieren die Schwäne nicht nur ihren Leader, sondern einen, der im Zweikampf auch mal dazwischenhauen konnte und überhaupt auch die Statur dafür mitbrachte. Ihn stellte im Zweikampf keiner so leicht beiseite.

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FSV Zwickau FSV-Sportdirektor Robin Lenk nach Sachsenpokal-Blamage: "Schläfrigkeit ausgenutzt"

Das fehlt im Kader größtenteils - auch weil ein Sonny Ziemer (22) lange verletzt war. Max Somnitz (20) und Lucas Albert (24) reichen vielleicht noch an die Kategorie Frick heran.

Allerdings können wegen finanzieller Zwänge auch nicht mal schnell zwei, drei Kanten verpflichtet werden. Lenk muss Augenmaß beweisen. Es braucht einen quantitativen Frick-Ersatz für die Abwehr und vielleicht langt es noch für einen Abräumer im Mittelfeld.

Dadurch wird schnell klar: Zwickau switcht im eigenen Spiel nicht mal schnell auf mehr Körperlichkeit um, weil zwei Neuzugänge kommen.

Wer kann Frick ersetzen?

Jonas Dittrich (20) vom VfB Auerbach überzeugte beim FSV im Probetraining.
Jonas Dittrich (20) vom VfB Auerbach überzeugte beim FSV im Probetraining.  © imago/Fotostand

"Jahn Herrmann (23) oder Felix Schlüsselburg (23) sind zwei Spieler, die ich exemplarisch nennen kann. Es gäbe auch andere Beispiele. Aber die beiden haben bereits bewiesen, dass sie die Zweikampfhärte in dieser Liga annehmen. Das tun sie aber nicht in jedem Spiel. Doch genau dahin müssen sie kommen, damit wir die entscheidenden 50:50-Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen. Dass sie ihre spielerischen Qualitäten besitzen, wissen wir. Doch es gibt auch Spiele, wo es in erster Linie über den Kampf geht. Und da lassen wir uns noch zu sehr den Schneid abkaufen", meint Lenk.

Der 40-Jährige will aber auch nicht nur robuste Kanten verpflichten, sondern auch spielerische Breite in den Kader bekommen.

Die Probespieler Luca Krause (19) und Nik Orth (19) von Dynamo Dresden sowie Felix Hache (20) und Jonas Dittrich (20) vom VfB Auerbach hinterließen nachhaltig Eindruck, wobei Dittrich nach TAG24-Informationen die besten Karten zu haben scheint.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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