Chaos beim FSV Zwickau: Es gab schon Ersatz-Pläne für Enochs und Wachsmuth
Zwickau - Wie geht es beim FSV Zwickau nach der Doppel-Entlassung von Sportchef Toni Wachsmuth (36) und Cheftrainer Joe Enochs (51) weiter?
Dieser und weiterer Fragen werden sich Vorstandssprecher Frank Fischer und Marvin Klotzkowsky, Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH Donnerstagmittag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg stellen.
Die Klubführung zeigt damit jene Präsenz, die fehlte, als sich Enochs und Wachsmuth am Dienstag von der Mannschaft verabschiedeten. Bedenkt man, wie lange und erfolgreich beide Protagonisten die sportlichen Geschicke verantworteten, ist das stillos.
Doch es wird noch chaotischer. TAG24 erfuhr: Wachsmuth wurde noch im Oktober der Posten als "Geschäftsführer Sport" offeriert. Enochs wiederum wurde im Dezember gefragt, ob er künftig als Sportchef fungieren würde.
Nach der Pleite bei 1860 München gab es ein Ultimatum und man wollte sich sofort von Wachsmuth trennen, was Enochs verhinderte: "Es hat uns immer ausgezeichnet die Ruhe zu bewahren. Ich habe außerdem gesagt, wartet die nächsten beiden Ergebnisse ab."
Pikant: Wachsmuth stärkte ohne Wissen, dass er zum Abschuss freigegeben ist, dem Trainer öffentlich den Rücken und die Mannschaft holte nachher mit Enochs an der Seitenlinie vier Punkte aus zwei Spielen.
FSV-Chefetage hatte bereits Pläne: Roland Vrabec und David Wagner sollten Enochs und Wachsmuth ersetzen
Die FSV-Chefs müssen sich jetzt erklären und Antworten zur sportlichen Zukunft liefern. Kurzfristig übernimmt Co-Trainer Robin Lenk (38) das Mannschaftstraining und die Vorbereitung auf die schwere Auswärtsaufgabe beim Klub von Enochs' Vorgänger Torsten Ziegner (45).
Ein Engagement ist allerdings nur eines auf Zeit, weil Lenk gemäß Spielordnung aufgrund der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz nur für die Partien in Duisburg und am Wochenende darauf gegen Elversberg einspringen kann.
Nun stellt sich die Frage, wie das Machtvakuum auf der sportlichen Seite beseitigt wird. Verpflichtet die Klubführung erst einen Sportchef, der sich nachfolgend in die Spur begibt, einen neuen Übungsleiter zu finden oder löst man die Trainersuche gleich selbst.
Aber wer besitzt dafür die fachliche Kompetenz? Die Richtlinienkompetenz besitzt der Führungszirkel, einen sportlichen Background, wie ihn der langjährige Fußball-Profi und Sportchef Wachsmuth besaß, kann dagegen keiner vorweisen. Abwegig erscheint auch eine Entscheidungsfindung, bei der der Co-Trainer mitbestimmt, unter wem er künftig arbeitet.
Nach TAG24-Informationen arbeitete die Chefetage bereits vor der Trennung von Enochs und Wachsmuth an einer Tandem-Lösung. Erwogen wurde, den vormaligen Sportdirektor David Wagner (48) vom Greifswalder FC zurückzuholen und gleichzeitig Roland Vrabec (48) als Trainer zu verpflichten, was sich beides zerschlug.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg