Zwei Volltreffer und zwei Meistermacher: So wichtig waren die Neuzugänge für den FC St. Pauli
Hamburg - Sie hatten einen großen Anteil am Erfolg! Der FC St. Pauli hatte im vergangenen Sommer mit seinen Neuverpflichtungen den Grundstein für die Meisterschaft gelegt. Auch wenn nicht alle voll einschlugen, trugen sie ihren Teil dazu bei, dass am Ende der Saison der Aufstieg stand.
Die Volltreffer
Alleine die Verpflichtung von Hauke Wahl (30) war bereits ein Zeichen, dass es die Kiezkicker ernst meinen würden. Und der gebürtige Hamburger und Ex-Kapitän von Holstein Kiel lieferte auch entsprechend ab.
Nach dem Abgang von Jakov Medic (25) zu Ajax Amsterdam war der 30-Jährige aus der Start-Formation der Hürzeler-Elf nicht mehr wegzudenken und entwickelte sich zu einem Leistungsträger, der nur eine Partie gesperrt verpasste. Mit knapp 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe war er stärkster Profi seiner Mannschaft.
Ebenfalls voll eingeschlagen hat Philipp Treu (23). Der Außenspieler kam aus der U23 des SC Freiburg ans Millerntor und musste sich erst ans System "Hürzeler" gewöhnen. Nachdem er anfangs noch gegen Lars Ritzka (26) das Nachsehen hatte, zog er ab dem zwölften Spieltag an ihm vorbei und stand jedes Mal in der Startelf.
Ende März setzten den 23-Jährigen zunächst muskuläre Probleme matt, Mitte April brach er sich im Spiel gegen die SV Elversberg das Wadenbein, was gleichzeitig das Saisonende bedeutete.
Theoretisch wäre hier auch noch Karol Mets (31) zu nennen, den die Kiezkicker nach seiner Leihe im vergangenen Sommer fest verpflichteten. Denn auch er trug als Stammspieler einen großen Teil zum Aufstieg bei.
FC St. Pauli: Dieser Neuzugang fügte sich gut ein
Weil Kapitän Jackson Irvine (31) mit Australien beim Asien Cup spielte, brauchte St. Pauli zu Beginn der Rückrunde einen Ersatz. Gefunden wurde er bei Union Berlin und trug den Namen Aljoscha Kemlein (19).
Der 19-Jährige zeigte mit seiner Unbekümmertheit gute Leistungen und spielte sich fest. Er stand in jeder Partie auf dem Rasen, zwölfmal davon von Beginn an.
Ein Treffer blieb ihm allerdings verwehrt, dabei hatte er gegen den SC Paderborn getroffen. Der VAR hatte das Tor aber aberkannt - eine klare Fehlentscheidung, wie sich zeigen sollte.
Wo Kemlein in der kommenden Saison spielen wird, ist noch unklar. St. Pauli könnte sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen.
FC St. Pauli: Die Meistermacher in Nebenrollen
Sportlich gesehen verlief die Saison für dieses Trio alles andere als gut. Im entscheidenden Spiel gegen Wiesbaden waren sie aber voll da und hatten einen großen Anteil daran, dass St. Pauli die Spielzeit als Meister beendete.
Zuerst wäre das Andreas Albers (33) zu nennen. Zu Beginn war der Däne, der von Absteiger Jahn Regensburg kam, noch gesetzt, wurde am sechsten Spieltag aber durch Johannes Eggestein (25) ersetzt. Von da an war der 33-Jährige nur noch ein Mann für die Schlussminuten. Vielleicht wäre auch alles anders gekommen, hätte sein eigentlich regulärer Treffer in Fürth (3. Spieltag) gezählt. So musste Albers bis zum letzten Spieltag auf sein erstes und einziges Tor im braun-weißen Dress warten.
Wesentlich schlechter lief es sogar für "Meister-Torschütze" Danel Sinani (27). Der Luxemberger muss sich hinten anstellen, wurde in der kompletten Saison nur sieben Mal eingewechselt und kam insgesamt auf 131 Minuten. Bei seinem zweitlängsten Einsatz in Liga zwei machte er sein Team mit seinem goldenen Treffer allerdings zum Meister.
Scott Banks (21) kam aus der U21 von Crystal Palace ans Millerntor und sollte mit seinem Tempo für Gefahr sorgen. Bei seinen ersten Kurz-Einsätzen zeigte der Schotte, wozu er in der Lage sein könnte. Doch dann riss er sich Anfang September in Braunschweig das Kreuzband und musste sich zurückkämpfen. Hürzeler wechselte ihn in Wehen Wiesbaden ein und damit auch den Vorlagengeber zum Sinani-Treffer. Eine Weiterbeschäftigung des 21-Jährige ist nicht ausgeschlossen.
FC St. Pauli: Diese Profis spielten keine Rolle
Viele sahen in Simon Zoller (32) das fehlende Puzzlestück zum Aufstieg. Der Stürmer wurde am letzten Tag der Transferperiode verpflichtet, konnte der Mannschaft aber nicht helfen. Der 32-Jährige fehlte die fast die komplette Spielzeit verletzungsbedingt und kam in nur vier Zweitliga-Begegnungen zum Einsatz.
Zunächst waren es muskuläre Probleme, später der Oberschenkel und am Ende der Rücken. Neben dem Aufstieg konnte sich der Angreifer noch ein zweites Mal freuen: Anfang März wurde er zum ersten Mal Papa.
Mit großen Vorschusslorbeeren wurde in der Winterpause auch Erik Ahlstrand (22) geholt. Der Schwede sollte allerdings behutsam aufgebaut werden und schaffte es lange Zeit nicht in Kadern. Eine Sprunggelenksverletzung tat sein Übriges und so stand der 22-Jährige am Ende nur einmal im Spieltagsaufgebot ohne das Trikot überstreifen zu dürfen.
Titelfoto: Fotomontage: Heiko Becker/dpa, Axel Heimken/dpa