FC St. Pauli: "Maschine" Jakov Medic zeigt bei Debüt eine reife Leistung
Hamburg - War das eine starke Leistung! So richtig konnte man beim FC St. Pauli nach dem überragenden 3:0-Auftakterfolg gegen Holstein Kiel keinen Spieler hervorheben.
Dennoch stach ein Kiezkicker, nicht nur durch seine körperliche Statur, noch ein wenig hervor. Die Rede ist von Jakov Medic (22). Der Innenverteidiger, der vor der Saison vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden ans Millerntor wechselte, überzeugte, in vielerlei Hinsicht.
"Das war unglaublich. Das erste Spiel zu Hause, wir haben gewonnen. Mehr muss ich gar nicht sagen", sagte er nach der Partie. "Mit den Fans ist es unglaublich."
Gemeinsam mit Kapitän Philipp Ziereis (28) bildete der Kroate ein bärenstarkes und kaum zu überwindendes Innenverteidiger Duo.
"Ziereis war in der Luft überragend, Medic hat immer wieder gegen oder durch den Mann verteidigt", erklärte Trainer Timo Schultz (43) nach der Partie. "Das ist seine große Stärke."
Medic überzeugte dabei mit einer Zweikampf-Quote von 62 Prozent und mit 84 Prozent angekommenen Pässen - den jeweils drittbesten Werten bei den Kiezkickern. Dabei sind laut seinem Coach viele "überragende Bälle" dabei gewesen.
"Und wenn man zu null spielt, war es auch eine reife Leistung", erklärte Schultz.
FCSP-Trainer Timo Schultz würde einem Zweikampf mit Jakov Medic aus dem Weg gehen
Der junge Kroate habe bereits trotz seines Alters viele Spiele in der zweiten und dritten Liga absolviert und verfüge die entsprechende Erfahrung. "Er hat mit Druck kein Problem. Man hat in der Vorbereitung gesehen, welche Qualität er im direkten Zweikampf hat." Dort sei er schon auf einem Top-Level. Der Trainer wolle nur ungern mit Medic ins direkte Duell gehen.
Dennoch sah er auch die ein oder andere Schwäche bei ihm. "Er muss richtig einschätzen, wann er im Raum und der Tiefe verteidigt und mit welchem Risiko er in den Zweikampf geht", beschrieb der Coach die Schwächen, merkte aber auch an: "Er ist sehr umsetzungsstark und lernwillig."
Medic gab das Lob umgehend zurück. "Wir wussten als Team von Beginn an, was wir zu tun haben. Jeder von uns war hoch konzentriert."
Auch seine Mitspieler sind von dem offenen und sympathischen Neuling beeindruckt. "Auf dem Platz ist er eine Maschine", sagte Leart Paqarada (26) über die 1,93 Meter große Abwehrkante. "Ich war auch verblüfft, wie schnell er sich angepasst und integriert hat."
Gegen Erzgebirge Aue kann Medic am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) zeigen, dass die Leistung gegen Holstein Kiel keine Eintagsfliege war.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa