Von null auf 100! Plötzlich wird David Nemeth für den FC St. Pauli wichtig

Hamburg - Darauf hatte er lange warten müssen! Zehnmal stand David Nemeth (23) im Kader des FC St. Pauli, zehnmal blieb er ohne Einsatz. Am Sonntag war es aber endlich so weit, bei der 0:2-Niederlage in Gladbach stand der Österreicher plötzlich in der Startelf.

David Nemeth (23, M.) stand am Sonntag plötzlich in der Startelf des FC St. Pauli.
David Nemeth (23, M.) stand am Sonntag plötzlich in der Startelf des FC St. Pauli.  © David Inderlied/dpa

Möglich hatten dies die Ausfälle von Karol Mets (30, Schmerzen an der Patellasehne) und Adam Dzwigala (28) gemacht. Und so bildete der 23-Jährige gemeinsam mit Hauke Wahl (30) und Eric Smith (27) die Dreierkette.

"In der ersten Halbzeit haben wir nicht wirklich in unser Spiel reingefunden", erklärte Nemeth, der drei von sieben Zweikämpfen für sich entscheiden konnte. "Wir haben Gladbach zu viele Räume gegeben."

Und die wussten die Fohlen zu nutzen. Nach einem Eckball und einem weiten Ball rutschte Nemeth aus, Gladbach-Angreifer Alassane Pléa (31) war auf und davon. Der Österreicher setzte aber zum Sprint an und kratzte den Ball noch vor der Torlinie zur Seite - seine beste Aktion im gesamten Spiel!

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Beim zweiten Gegentor durch Tim Kleindienst (31) hatte Nemeth jedoch ein wenig seine Aktien mit im Spiel, ließ den DFB-Stürmer im Rücken frei laufen. Das Spiel schien aufgrund der offensiven Harmlosigkeit der Kiezkicker da bereits gelaufen zu sein.

FC St. Pauli: David Nemeth freut sich über Einsatz

Der Verteidiger machte seinen Ausrutscher wieder wett und kratzte den Ball noch von der Linie.
Der Verteidiger machte seinen Ausrutscher wieder wett und kratzte den Ball noch von der Linie.  © WITTERS

Doch St. Pauli stemmte sich nach Wiederanpfiff gegen die Niederlage. "Wir haben das in der zweiten Halbzeit besser gemacht und auch ein paar Chancen gehabt", wusste Nemeth um die Steigerung. "Das Problem war heute aber die erste Halbzeit. Wir haben in 20 Minuten das Spiel hergegeben."

Die Niederlage wird ihn am Ende selbstverständlich gewurmt haben, dennoch war er glücklich, endlich mal wieder bei den Profis auf dem Platz stehen zu dürfen. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, in der Startelf zu stehen", gab er zu. "Ich habe alles gegeben und es hat sich gut angefühlt, ich bin aber mit ein paar Situationen unzufrieden."

Ob er auch in den nächsten Spielen zum Einsatz kommt, dürfte maßgeblich von den Heilungsprozessen seiner Mitkonkurrenten abhängen, denn die hatten bislang klar die Nase vorn.

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Weil er bei den Profis nicht zum Zuge gekommen war, sammelte der Österreicher jüngst sogar in der Regionalliga bei der U23 Spielpraxis und wusste da durchaus zu überzeugen (zwei Einsätze, ein Tor). Seit seiner Ankunft im Sommer 2022 blieb ihm der Durchbruch allerdings noch verwehrt, auch weil ihn immer wieder Verletzungen zurückwarfen.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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