VAR-Frust beim FC St. Pauli! Kiezkicker kassieren beim KSC 3. Saison-Pleite
Karlsruhe - Die Partie hielt, was sie versprach! Der FC St. Pauli hat das muntere Spitzenspiel am Samstagabend beim Karlsruher SC mit 1:2 (1:1) verloren und damit die dritte Saison-Niederlage kassiert. Der VAR spielte dabei eine entscheidende Rolle.
Die Stimmung in der BBBank Wildpark-Arena war zu Beginn etwas gedrückt. Ein St.-Pauli-Anhänger auf der Anreise kollabiert und befand sich im Krankenhaus.
Die Laune der Gäste-Fans erhielt nach rund 100 Sekunden den nächsten Dämpfer - der KSC ging in Führung. Nach einer Ecke konnte Keeper Nikola Vasilj einen Gondorf-Kopfball nur klatschen lassen. Weil Adam Dzwigala wegrutschte und nicht klären konnte, brauchte KSC-Verteidiger Marcel Franke nur noch abzustauben.
Die Hürzeler-Elf tat sich in der ersten Hälfte lange Zeit gegen gut stehende Badener schwer und kam nur zu wenig Chancen. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Manolis Saliakas, der das Leder ans Lattenkreuz nagelte (12. Minute).
Dennoch hatte das muntere Spitzenspiel in den ersten 45 Minuten einen weiteren Treffer zu bieten. Ebenfalls nach einer Ecke stieg FCSP-Kapitän Jackson Irvine komplett frei stehend hoch und nickte zum Ausgleich ein (37.). Ein insgesamt verdientes Ergebnis zur Pause.
VAR kassiert Irvine-Treffer ein, Nebel sorgt für KSC-Ekstase
Nach der 15-minütigen Verschnaufpause ging es mit Vollgas-Fußball weiter, allen voran von den Kiezkickern, die gleich zweimal VAR-Frust schoben. Erst ging Elias Saad im Zweikampf mit David Herold zu Boden (49.). Doch Video-Assistent Pascal Müller entschied auf kein Foul.
Eine ebenso fragwürdige Entscheidung, wie die Zurücknahme des 2:1 durch Irvine (53.). Zunächst stand Saad zwar im Abseits, nach seinem Abschluss entstand allerdings eine neue Spielsituation, die VAR Müller so allerdings nicht sah.
Die Partie ging nun hin und her. Beide Teams hatten so ihre Chancen, scheiterten jedoch jeweils an den gut agierenden Schlussmännern. Den nächsten Nadelstich setzten schließlich die Badener.
Adam Dzwigala leistete sich im Aufbau einen Fehlpass, nach dem der KSC schnell umschaltete. Am Ende musste Paul Nebel einen Schleusener-Querpass nur noch einschweißen. Die Vorentscheidung?
Die Antwort lautete: Ja! Denn nach einer weiteren zweifelhaften Entscheidung von Schiedsrichter Bacher spielte St. Pauli nur noch zu zehnt. Hauke Wahl spielte im Zweikampf mit Igor Matanovic zunächst den Ball, räumte dann den Ex-Kiezkicker. Für den Referee zu viel, er zückte die Ampelkarte - eine harte Entscheidung!
In der Schlussphase warf die Hürzeler-Elf alles nach vorne und versuchte den Ausgleich zu erzwingen, aber vergebens. In der Nachspielzeit vergab Hartel die große Chance. So blieb es beim 2:1 für Karlsruhe und bei der dritten Saison-Niederlage für den Tabellenführer vom Kiez.
Die Statistik zum Zweitliga-Topspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem FC St. Pauli
28. Spieltag
Karlsruher SC - FC St. Pauli 2:1 (1:1)
Aufstellung Karlsruher SC: Drewes - S. Jung, M. Franke, Beifus, Herold - Gondorf (90.+2 Rapp), Jensen (67. Burnic), Wanitzek, Nebel (90. Stindl) - Matanovic, Zivzivadze (67. Schleusener)
Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Dzwigala, Wahl, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, La. Ritzka (84. Albers) - Kemlein (71. Afolayan), J. Eggestein (90. Maurides), Saad (71. Amenyido)
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Zuschauer: 33.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Franke (2.), 1:1 Irvine (37.), 2:1 Nebel (69.)
Gelbe Karten: Franke (5), Gondorf (4), Stindl (2), Drewes (1) / Hürzeler (7)
Gelb-rote Karte: - / Wahl (77.)
Beste Spieler: Gondorf, Nebel / Irvine
Titelfoto: Uli Deck/dpa