Wolfsburg - Was ist der Punkt wert? Der FC St. Pauli hat nach vier Niederlagen am Stück beim VfL Wolfsburg endlich mal wieder einen Zähler geholt. Und nicht nur das: Beim 1:1 schossen die Kiezkicker auch erstmals seit 471 Minuten wieder ein Tor.
St. Paulis Trainer Alexander Blessin hatte vor der Partie eine Überraschung angekündigt und so kam es auch. Johannes Eggestein saß auf der Bank, für ihn rückte Danel Sinani in die Startelf.
Die Kiezkicker agierten damit in der Offensive flexibler und kamen trotz der vier Niederlagen in Folge gut in die Partie. Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen, die vor allem defensiv sehr stabil standen.
Erst nach einer guten Viertelstunde sorgte Mattias Svanberg mit einem Schuss ans Außennetz für Gefahr. Danach entwickelte sich zwischen beiden Teams eine Partie auf Augenhöhe, die nach und nach immer mehr auf die Seite der Wolfsburger kippte.
Doch dann war es St. Pauli, das erstmals seit 471 Minuten wieder traf. Eine Sinani-Ecke köpfte Kapitän Jackson Irvine quer zum Tor, sodass Siebe Van der Heyden die Kugel nur noch über die Linie drücken musste. Es war das erste Tor nach einer Ecke für die Kiezkicker in dieser Saison - im 97. Anlauf!
Siebe Van der Heyden verschuldet Elfmeter, Amoura gleicht aus
Die Wölfe hatten zwar mehr vom Spiel, doch St. Pauli hatte sich die Führung im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft. Nach Wiederanpfiff ein ähnliches Bild: Der VfL hatte oft den Ball, die Kiezkicker aber die Chancen. Die beste hatte Eric Smith, seinen Schuss vom Strafraumrand faustete Keeper Marius Müller (68.) weg.
In einer Phase, wo die Blessin-Elf gerade wieder ein bisschen aktiver geworden war, fiel der Ausgleich. Torschütze Van der Heyden stellte sich im Zweikampf mit Jakub Kaminski ungeschickt an und zog am Trikot - Elfmeter! Mohamed Amoura ließ sich nicht lumpen und verwandelte sicher zum Ausgleich.
Nach dem 1:1 hatte der VfL klar die Oberhand und durch Amoura die Chance zum Sieg, doch Nikola Vasilj parierte den Schuss des Algeriers aus wenigen Metern in Weltklasse-Manier.
Beide Teams versuchten am Ende noch einmal alles, doch ein Treffer wollte nicht mehr fallen. Damit holte St. Pauli endlich mal wieder einen Zähler, der noch wichtig werden könnte. Und eine Serie bleibt bestehen: Gehen sie in Führung, verlieren sie nicht. Achtmal erzielten die Kiezkicker das 1:0, sechsmal gewannen sie, zweimal spielten sie unentschieden.
Die Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen VfL Wolfsburg und FC St. Pauli
1. Bundesliga, 25. Spieltag
VfL Wolfsburg - FC St. Pauli 1:1 (0:1)
Aufstellung VfL Wolfsburg: M. Müller - Fischer (46. Roerslev), Vavro, Koulierakis, Maehle - Gerhardt (46. Arnold), Svanberg, Skov Olsen (63. Kaminski), Tiago Tomas (79. Behrens) - Amoura, Wind (63. Dardai)
Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Nemeth, Wahl, Van der Heyden - Ritzka (46. Saliakas), Irvine, Smith, Treu - Weißhaupt (71. Boukhalfa), Sinani (90.+3 Eggestein), Afolayan (46. Saad)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 28.917 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Van der Heyden (38.), 1:1 Amoura (71./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Amoura (3)/ -