Traumstart und Traumtore! FC St. Pauli rupft den Störchen die Federn
Hamburg - Es ist vollbracht! Der FC St. Pauli hat am Sonntag mit dem 5:1-Erfolg über Holstein Kiel den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Grundlage dafür war ein Blitzstart mit zwei Traumtoren in den ersten sieben Minuten.
Die Zuschauer hatten am wieder einmal ausverkauften Millerntor Platz genommen, da ertönte zum ersten Mal in dieser Saison "Song 2" von Blur. Nach einer abgewehrten Ecke landete der Ball bei Irvine-Ersatz Connor Metcalfe, der nicht lange fackelte und das Leder aus rund 30 Metern in den Knick hämmerte (4. Minute).
Und kaum war der Jubel abgeklungen, wurde der Blur-Song erneut abgespielt. Nach einem Foul an Elias Saad schnappte sich Eric Smith die Kugel und schweißte sie aus fast identischer Position wie zuvor Metcalfe ebenfalls links oben in den Winkel zum 2:0 (7.). Was für ein Start von St. Pauli!
Die Hürzeler-Elf kontrollierte in der Folge die Partie, Kiel blieb aber stetig gefährlich. Nach 25 Minuten hatte Torschütze Smith Glück, der als letzter Mann Holstein-Angreifer Benedikt Pichler zu Fall gebracht hatte. Doch Schiedsrichter Bastian Dankert entschied nicht auf Foul.
In Zusammenarbeit mit dem VAR rückte der Referee nur drei Zeigerumdrehungen erneut in den Fokus. Pichler hatte den vermeintlichen Anschlusstreffer erzielt, doch der Stürmer stand im Abseits.
Nach weiterem Leerlauf auf den Rasen toste wieder großer Jubel unter den Anhängern auf. Oladapo Afolayan stand am zweiten Pfosten genau richtig, als er einen abgewehrten Saad-Schuss in die Maschen hämmerte (38.).
Ex-HSV-Profi Lewis Holtby sorgt für Kieler Anschlusstreffer, Lars Ritzka macht den Deckel drauf
Anschließend wurde es auf den Rängen aber ruhig. Ein Gäste-Fan hatte einen Herzinfarkt erlitten, die Stimmung wurde weitestgehend eingestellt.
Kurz nach Wiederanpfiff passierte dann genau das, was aus St.-Pauli-Sicht eigentlich hätte nicht passieren dürfen. Kiel verkürzte auf 3:1. Steven Skrzybski spielte einen feinen Steckpass auf den zur Halbzeit eingewechselten Lewis Holtby, der trocken ins lange Eck traf (50.).
Der Ex-HSV-Profi blieb allerdings nicht lange auf dem Rasen. Weil er kurz vor einem Platzverweis stand, nahm ihn KSV-Trainer Marcel Rapp nach 23 Minuten schon wieder vom Platz.
Nur wenig später war die Partie dann endgültig entschieden. Mit einem weiteren Knaller erzielte Lars Ritzka sein erstes Tor für die Kiezkicker - das 4:1.
St. Pauli spielte die Begegnung nun locker zu Ende. In der Nachspielzeit ertönte "Song 2" sogar noch zum fünften Mal. Marcel Hartel erhielt den Ball 20 Metern vor dem Tor und schlenzte den Ball ins rechte Eck. Kurz darauf war Schluss.
Mit dem ersten Heimsieg der Saison machte die Hürzeler-Elf in der Tabelle einen Sprung auf Rang sechs, für Kiel ging es einen Platz runter, die Störche sind nun Dritter.
Am kommenden Spieltag haben die Kiezkicker erneut ein Heimspiel. Zu Gast beim Zweitliga-Spitzenspiel am Samstagabend ist der FC Schalke 04. Holstein trifft einen Tag später daheim auf Hertha BSC.
Die Statistik zum Zweitliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Holstein Kiel
6. Spieltag
FC St. Pauli - Holstein Kiel 5:1 (3:0)
Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith (87. Boukhalfa), Mets - Treu, Metcalfe, Hartel, La. Ritzka - Afolayan (87. Dzwigala), J. Eggestein (71. Albers), Saad (77. Amenyido)
Aufstellung Holstein Kiel: Weiner - T. Becker, M. Schulz, Komenda - Porath (46. Holtby/68. Remberg), Sander, Ivezic, Rothe, Skrzybski (83. Simakala) - Machino (46. Mees), Pichler (83. Fridjónsson)
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Metcalfe (4.), 2:0 Smith (7.), 3:0 Afolayan (38.), 3:1 Holtby (50.), 4:1 Ritzka (70.), 5:1 Hartel (90.+3)
Gelbe Karten: Smith (1), Burchert (1), Saad (2), Hürzeler (2), Bornemann (1) / Porath (2), Holtby (2), Rothe (2)
Beste Spieler: Smith, Hartel / Skrzybski
Titelfoto: Axel Heimken/dpa