"Tanzen nicht auf den Tischen": St.-Pauli-Coach Blessin vor Spiel in Freiburg realistisch
Hamburg - Nach dem ersten Erfolgserlebnis vergangenen Sonntag gegen RB Leipzig (0:0) trifft St. Pauli am Samstag auf den SC Freiburg. Und trotz des ersten Punktes "tanze man jetzt nicht auf den Tischen", betont Trainer Alexander Blessin (51).
Schließlich wäre trotz der starken Leistung mehr drin gewesen und auch die Tabellenplatzierung kenne man, so der Realist.
Mit Freiburg, die sich in den letzten Jahren sozusagen ihr "kleines Märchen" erschaffen haben, wie der Kiezcoach die Entwicklung des Vereins beschreibt, warte als Tabellendritter nämlich ein sehr starker Gegner auf seine Elf.
"Neun Punkte aus vier Spielen - der Start spricht für sich", erklärte der 51-Jährige bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Besonders die offensive Qualität und Schnelligkeit der Mannschaft von Julian Schuster (39) könnte gefährlich werden.
Man müsse deshalb unbedingt an der Leistung des vergangenen Heimspiels anknüpfen, dürfe "keinen Zentimeter zurück machen", um die Intensität auch auswärts, ohne ein bebendes Millerntor im Rücken, halten zu können. Der Gegner müsse immer gestresst sein, egal, in welchem System man auftrete, so der Wunsch Blessins.
Brüder-Duell im Europa-Park-Stadion
Und trotzdem: Dass vergangenen Sonntag endlich der erste Zähler mitgenommen wurde, sorge für minimale Erleichterung im Team, bestätigte der Kiezcoach auf Nachfrage von TAG24.
"Wenn du etwas Zählbares hast, gibt dir das eine andere Qualität an Selbstbewusstsein!" Was man laut Trainer auch innerhalb der Mannschaft wahrnehme.
Inwiefern Johannes Eggestein (26) im Duell gegen seinen Bruder Maximilian Eggestein (27) "gelöst" auf den Rasen im Breisgau gehen kann, bleibt abzuwarten.
Blessin jedenfalls schmunzelte und scheint sicher, dass die beiden sich vorab schon ein wenig "necken" würden. Dennoch spreche er beiden Spielern so viel Professionalität zu, keine Interna auszutauschen.
Dass es "sicherlich den einen oder anderen Spruch geben wird", bevor die beiden in möglichen Zweikämpfen aufeinander treffen, damit rechnet St. Paulis Eggestein fest. Sein Bruder riet ihm nur vorsichtig, dass er seine Schienbeinschoner nicht vergessen solle.
Diese nicht nur deshalb besondere Partie wird von knapp 3350 mitgereisten St.-Pauli-Fans begleitet. Ob der ausverkaufte Auswärtsblock im Europa-Park-Stadion zumindest ansatzweise eine ähnliche "magische Stimmung" wie vergangen Sonntag hervorrufen und die "Boys in Brown" ans Limit pushen kann, wird sich am Samstag zeigen.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa