St. Paulis Pokal-Gegner Atlas Delmenhorst im Porträt: Viel Werder und ein Ex-Nationalspieler

Hamburg/Delmenhorst - Sie wollen die Sensation schaffen! Am Samstag (15.30 Uhr) geht Oberligist SV Atlas Delmenhorst als krasser Außenseiter in die Partie gegen den FC St. Pauli. TAG24 hat sich den Gegner der Kiezkicker einmal genauer angeschaut.

Vor vier Jahren stand Atlas Delmenhorst schon einmal in der ersten DFB-Pokalrunde und schnupperte nach dem zwischenzeitlichen 1:2 an einer Sensation. Am Ende hieß es 1:6 für Werder Bremen.
Vor vier Jahren stand Atlas Delmenhorst schon einmal in der ersten DFB-Pokalrunde und schnupperte nach dem zwischenzeitlichen 1:2 an einer Sensation. Am Ende hieß es 1:6 für Werder Bremen.  © Carmen Jaspersen/dpa

Der Verein

Der Verein, wie die Fans ihn heute kennen, gibt es erst seit 2012. Er wurde in einer Gaststätte neu gegründet und übernahm die ausgegliederte Fußballabteilung der Eintracht. Dabei wurde sogar ein Unbekannter von einer Thekenbar dazu geholt, damit die Gründer auf die benötigten sieben Personen kamen.

Historisch gesehen besteht der Klub bereits seit dem 13. Juli 1973, spielte jahrelang in der damals drittklassigen Regionalliga Nord und ging später insolvent.

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Nach der Neu-Gründung ging es für Atlas schnell nach oben. In sechs Jahren gab es fünf Aufstiege zu bejubeln. Bis zum Sommer spielte der Verein drei Jahre lang in der viertklassigen Regionalliga Nord und musste nun den Abstieg verkraften. Zum Start der Oberliga-Saison gelang ein 2:0-Auftaktsieg gegen Mit-Absteiger VfV Hildesheim.

Obwohl die Delmenhorster in der vergangenen Saison das Pokal-Finale mit 1:2 gegen den VfL Osnabrück verloren, dürfen sie in der ersten Hauptrunde starten. Grund dafür: Weil der VfL als Zweiter unter die besten Vier der dritten Liga kam, qualifizierte er sich direkt für den DFB-Pokal.

Bei der bislang einzigen Cup-Teilnahme seit der Neugründung ging es ausgerechnet gegen Werder Bremen. In der Spielzeit 2019/20 ging die Partie in Runde eins allerdings klar mit 1:6 verloren.

SV Atlas Delmenhorst nach Regionalliga-Abstieg mit großem Umbruch

Mustafa Azadzoy (31) bringt Internationalität in den Atlas-Kader. Der gebürtige Afghane spielte jahrelang in Thailand und bestritt 25 Länderspiele für sein Heimatland.
Mustafa Azadzoy (31) bringt Internationalität in den Atlas-Kader. Der gebürtige Afghane spielte jahrelang in Thailand und bestritt 25 Länderspiele für sein Heimatland.  © IMAGO / Claus Bergmann

Die Mannschaft

Aufgrund des Abstieges in die Oberliga kam es in Delmenhorst zum großen Umbruch. Laut Transfermarkt.de wechselten 16 Spieler zum SVA, ebenso viele Kicker verließen den Verein.

Im aktuellen Kader stehen einige Fußballer mit einer Werder-Vergangenheit, die sich bei vielen auf die Jugendzeit beläuft.

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Über die größte Erfahrung verfügt Rechtsverteidiger Philipp Eggersglüß (28), der für die zweite Mannschaft der Bremer insgesamt 61 Drittliga-Partien absolvierte.

Für internationale Erfahrung sorgt hingegen Mustafa Azadzoy (31). Der gebürtige Afghane spielte jahrelang in Thailand und bestritt 25 Länderspiele für sein Heimatland (drei Tore), das Letzte im vergangenen Sommer.

Atlas-Trainer Dominik Schmidt mit emotionalem Wiedersehen

Atlas-Trainer Dominik Schmidt (36, l.) bildete einst mit St.-Pauli-Profi Hauke Wahl (29) die Verteidigung bei Holstein Kiel.
Atlas-Trainer Dominik Schmidt (36, l.) bildete einst mit St.-Pauli-Profi Hauke Wahl (29) die Verteidigung bei Holstein Kiel.  © Axel Heimken/dpa

Der Trainer

Seit Mitte Mai steht Dominik Schmidt (36) an der Seitenlinie des Oberligisten. Zuvor beendete er im Februar seine Karriere und übernahm zunächst den Posten als Co-, später als Interimstrainer.

Für den 36-Jährigen kommt es im Duell mit St. Pauli zu einem besonderen Wiedersehen. Gemeinsam mit Neuzugang Hauke Wahl (29) hatte Schmidt zwei Jahre lang bei Holstein Kiel die Innenverteidigung gebildet.

Wahl hatte bereits betont, dass er eine Niederlage gerne vermeiden würde: "Das müsste ich mir sonst jahrelang anhören."

Die bisherigen Duelle

Beide Teams trafen Anfang der 1980er Jahre in der Oberliga Nord sechsmal aufeinander. St. Pauli feierte fünf Siege, Delmenhorst konnte den Platz einmal als Gewinner verlassen.

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

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