St. Pauli untermauert seine Ambitionen, aber Hürzeler fand es "schrecklich"
Hamburg - Kein Wiederholungsbedarf: Fabian Hürzeler (30), Trainer des FC St. Pauli, musste den 2:1-Auswärtssieg seiner Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf gelbgesperrt von der Tribüne aus verfolgen.
"Schrecklich" sei diese Erfahrung für ihn gewesen, verdeutlichte der Erfolgscoach im "Sky"-Interview nach dem verdienten Topspiel-Sieg, durch den die Kiezkicker ihre Aufstiegsambitionen untermauerten.
An der Leistung seines Teams habe das allerdings nicht gelegen, unterstrich der 30-Jährige. "Bis zum 2:1 war das eines der besten Spiele, die wir zusammen gemacht haben. Wir haben sehr guten Fußball gespielt, hatten gute Abläufe drin und haben so gut wie gar nichts zugelassen", analysierte er.
Tatsächlich machten die Hamburger von Beginn an einen extrem reifen, vor Selbstbewusstsein strotzenden Eindruck - kein Wunder bei nun 27 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage.
Der Gegentreffer durch Christos Tzolis (21) in der 83. Minute war Hürzeler dann aber doch ein Dorn im Auge: "Da hatten wir keine gute Restverteidigung. Da müssen wir uns selbst ankreiden, dass wir nicht zu null gespielt haben", urteilte der gebürtige US-Amerikaner.
St.-Pauli-Profi Marcel Hartel wieder überragend: "Meine stärkste Saison"
Dass Tzolis' Tor letztlich nur Ergebniskosmetik war, hatten die Braun-Weißen vor allem Marcel Hartel (28) zu verdanken: Der Top-Scorer der 2. Bundesliga (elf Tore/acht Assists) war mit zwei Treffern wieder einmal der überragende Mann.
"Das ist aktuell mit Abstand meine stärkste Saison. Ich hoffe natürlich, dass es dementsprechend auch so weitergeht", betonte der 28-Jährige nach seinem Doppelpack.
Apropos weitergehen: Ob es für den gebürtigen Kölner auch über den Sommer hinaus bei St. Pauli weitergeht, steht noch nicht fest. "Das sehen wir am Ende der Saison", entgegnete "Cello" auf die entsprechende Frage.
Eine große Rolle bei Hartels Entscheidung dürfte die Ligazugehörigkeit des FCSP im kommenden Jahr spielen. Klar ist: Machen die Kiezkicker so weiter, muss der Mittelfeldakteur nicht den Verein wechseln, um noch mal im deutschen Oberhaus zu spielen.
Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa