St. Pauli trotz Aufstieg noch nicht am Ziel: Hürzeler-Pläne und die Frage nach Marcel Hartel
Hamburg - Klar ist: Der FC St. Pauli spielt nächste Saison erstklassig. Auch klar ist: Trainer Fabian Hürzeler (31) richtet seinen Blick nach einer langen Feiernacht auf die Meisterschaft. Unklar hingegen bleibt: Was passiert mit Stürmer Marcel Hartel (28)?
Nach einer kurzen feuchtfröhlichen Nacht erschien Kiezcoach Fabian Hürzeler wenig überraschend frisch wie eh und je zur Presserunde am Montagnachmittag im Millerntor - von Kater keine Spur.
Dafür aber von Meisterschafts-Gelüsten. Deshalb legt der Erfolgscoach nach nur wenigen Stunden Schlaf das "Feierbiest Fabi" ab und richtet seinen Blick geradeaus Richtung Sonntag.
"Ich hatte schon um 8.30 Uhr eine medizinische Runde, aber ich habe vorher schon ein wenig geschlafen", gab er zu. Auf Nachfrage, woran er denn aber nach diesem so besonderen Sonntag als Erstes nach dem Aufwachen gedacht habe, entgegnete er schmunzelnd: "Wie spielen wir gegen Wiesbaden."
Während Marcel Hartel (28) und Co. also heute noch entspannt auf dem Sofa auskatern, ist Hürzeler schon wieder voll im Business. "Es ist etwas anderes, wenn in deinem Lebenslauf Aufsteiger steht oder Zweitliga-Meister", definiert er seinen klaren Plan.
Am Mittwoch müssen dann aber auch die Spieler wieder zum Training antreten - schließlich hat Hürzeler und die gesamte Elf eine Mission: "Wir wollen Meister werden!"
Bleibt er oder nicht? Hoffnung auf zeitnahe Entscheidung um Marcel Hartel
Apropos Marcel Hartel: So sicher die Zukunft des Kiezclubs seit knapp 24 Stunden besiegelt ist, so unklar ist die des Stürmers bei den Boys in Brown. Zu der Vertragssituation mit dem 28-Jährigen gäbe es aktuell noch nichts Neues.
Das bestätigte Andreas Bornemann (52) am Montag. "Sein Wunsch war, Klarheit über die Spielklasse", so der FCSP-Sportchef.
Nun, da diese Klarheit inzwischen besteht, wäre davon auszugehen, dass man auch bald mit einer "Cello"-Entscheidung rechnen kann. Der Cheftrainer jedenfalls zeigte sich diesbezüglich ziemlich zuversichtlich. "Wir sprechen jeden Tag miteinander. Ich habe ein Gefühl, nämlich, dass sich das in Zukunft sehr schnell klären wird", sagte Hürzeler mit einem fast schon breiten Grinsen.
Auf Nachfrage, ob dieses Lächeln etwas zu bedeuten hat, entgegnete der 31-Jährige lediglich ganz professionell: "Ich werde lächeln, wenn er bleibt, aber auch lächeln, wenn er geht." Schließlich ist es kein Geheimnis das der gebürtige Amerikaner und sein 10er ein besonderes Verhältnis pflegen. "Ich bin sehr, sehr happy für ihn und seine Entwicklung!"
Wie und wo die Karriere für Hartel weitergeht, bleibt also weiterhin offen, auch wenn der Top-Scorer der 2. Liga sich am Sonntag im Jubel darüber freute, "nächstes Jahr mit diesem Verein einfach Bundesliga [zu] spielen".
Andreas Bornemann über den Aufstieg: "Bundesliga ist ein anderes Level"
Der Fokus liegt für diese Woche aber nun weniger auf Vertragspapieren, als mehr auf der letzten Partie bei Wehen Wiesbaden - selbst wenn Bornemann bereits jetzt über mögliche Neuzugänge für die kommende, erste Bundesliga-Saison nachdenkt.
"Die Bundesliga ist schon ein anderes Level. Wir wissen, was auf uns zukommt, aber wir freuen uns darauf", so der 52-Jährige.
Sollte die Kiezelf am Tabellen-Sechzehnten am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) scheitern, wäre das der Abstieg des Erzrivalen FC Hansa Rostock. Siegen sie, halten die Boys in Brown sogar die Zweitliga-Meisterschaftschale in den Händen. Was überwiegt mehr? Definitiv Zweiteres!
Titelfoto: IMAGO / osnapix