St.-Pauli-Trainer Hürzeler ruft zum Trainingsauftakt nicht "den Aufstieg als Ziel" aus
Hamburg - Um 17.49 Uhr war es so weit! Als erster St.-Pauli-Profi verließ Eric Smith (26) den Kabinentrakt an der Kollaustraße und betrat vor rund 50 Fans den Rasen.
Dort hielt Trainer Fabian Hürzeler (30) gleich zu Beginn eine intensive Trainingseinheit mit 22 Feldspielern und drei Torhütern ab.
"Ich vergleiche das immer so ein bisschen mit dem ersten Schultag", sagte er. "Natürlich sind alle nervös, alle sind ein bisschen hibbelig. Viel Vorfreude, viele sind auch gespannt, was kommt."
Ein besonderes Augenmerk lag natürlich bei den Neuzugängen Philipp Treu (22, SC Freiburg II) und Hauke Wahl (29, Holstein Kiel). Der angeschlagene Kapitän Jackson Irvine (30) drehte nach der Einheit seiner Kollegen einsam seine Runden.
Neben ihm fehlten auf dem Platz auch die Nationalspieler Nikola Vasilj (27), Karol Mets (30), Connor Metcalfe (23) sowie Betim Fazliji (24), der am Dienstag beim FC St. Gallen wohl einen Vertrag unterschreiben wird.
Im Gegensatz zu Stürmer Maurides (29) kehrten David Nemeth (22) und Etienne Amenyido (25) nach ihren langwierigen Verletzungen wieder ins Training zurück.
Weitere Spieler sollen allerdings noch kommen. "Ich bin zufrieden mit dem Fundament", gab Hürzeler an, der mit Leart Paqarada (28, 1. FC Köln) und Lukas Daschner (24, VfL Bochum) "nur" auf zwei Leistungsträger in der kommenden Saison verzichten muss. Daher sei das Gerüst der Mannschaft stabil geblieben.
FC St. Pauli: Trainer Fabian Hürzeler unterstreicht die Ambitionen des Vereins
Nun gelte es für ihn, wie auch für Sportchef Andreas Bornemann (51) den Markt zu sondieren und eine geeignete Verstärkung zu finden. "Wenn was Passendes kommt, werden wir versuchen was zu machen, aber ist kein Muss", stellte der Trainer klar.
So zurückhaltend er sich bei dieser Thematik hielt, so bedeckt hielt er sich bei der Nennung von Saisonzielen. Immerhin schlossen die Kiezkicker die beiden vergangenen Spielzeit jeweils auf dem fünften Rang ab.
"Ich werde hier jetzt nicht sofort den Aufstieg als Ziel nennen", sagte Hürzeler. "Wichtig ist, dass wir Ambitionen haben und das betonen wir auch. Wir wissen, dass wir die Erwartungen mit der Rückrunde nach oben geschraubt haben."
Dennoch seien bei der Analyse einzelne Punkte aufgefallen, die das Team besser machen muss. "Wir müssen uns entwickeln, um mit den Großen mitzuhalten", betonte der 30-Jährige. Und mit dem FC Schalke 04 und Hertha BSC Berlin sind laut ihm zwei "Hochkaräter" runtergekommen.
Bereits am Freitag folgt der erste Härtetest. Der St.-Pauli-Tross steigt einen Tag zuvor in den Flieger Richtung Schottland und trifft dort auf den Zweitligisten Dunfermline Athletic.
Titelfoto: Michael Schwartz/dpa