St.-Pauli-Trainer Hürzeler ärgert sich über Schiedsrichter-Leistung: "Nicht seinen besten Tag gehabt"
Hamburg/Kiel - Sie werden vorerst wohl keine Freunde mehr! St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (30) war nach dem 4:3-Auswärtserfolg bei Holstein Kiel am Freitagabend nicht gut auf Schiedsrichter Robert Kampka (41) zu sprechen.
Grund hierfür war ein gegebener Elfmeter in der ersten Halbzeit, der in der Führung der Störche mündete (27. Minute), und ein Platzverweis gegen Oladapo Afolayan (25) kurz vor Spielende, der die Partie noch einmal unnötig spannend machte.
Aber der Reihe nach: In der 27. Minute folgte nach einem Saliakas-Querschläger ein Missverständnis zwischen Karol Mets (30) und Nikola Vasilj (27). Der Keeper musste aus seinem Kasten und ging etwas ungestüm in den Zweikampf mit Fin Bartels (36). Schiri Kampka zeigte sofort auf den Punkt.
"Für mich kein Elfmeter", stellte Hürzeler nach der Partie klar und lieferte die Begründung des Pfiffes nach. "Wenn der Schiedsrichter dann zu mir sagt, er wurde am Kopf getroffen. Ich weiß nicht, ob ich da irgendwo einen Kopftreffer gesehen habe."
Und in der Tat: Auf den TV-Bildern ist zu sehen, wie Vasilj Bartels zwar traf, aber er an der Schulter oder am oberen Rückenbereich als am Kopf. "Wenn das die Begründung ist und er Elfmeter gibt und es kein Kopftreffer war, dann wird es irgendwann kritisch, auch für den Schiedsrichter", monierte der 30-Jährige weiter.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler hätte sich bei Afolayan-Platzverweis mehr Fingerspitzengefühl gewünscht
Den Höhepunkt erreichte die Stimmung kurz vor Schluss, als Kampka St.-Pauli-Profi Afolayan mit einer Ampelkarte vom Platz schickte. Der Engländer war nach einer Behandlungspause wieder aufs Feld zurückgekehrt, allerdings zu früh, wie sich zeigen sollte.
"Er sagte zu mir, er wurde reingewunken", erklärte Hürzeler die Szene, die er selbst nicht gesehen habe, aber auf die Aussage seines Spielers vertraue. "Dann kommt der Schiedsrichter, ich glaube auch, dass er es darauf angelegt hat. Ich weiß aber nicht, wieso." Es folgte die zweite Gelbe Karte des Tages für Afolayan, für den damit die Partie und auch die Saison vorzeitig beendet waren.
"Es hat schon Einfluss auf die Partie genommen. Wir hatten davor alles im Griff, super Fußball gespielt und dann wird es hektisch. Auch aufgrund der Entscheidungen", ärgerte sich Hürzeler und hätte sich ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.
Der Schiedsrichter müsse beim Stand von 4:2 "nicht nochmal bewusst versuchen, irgendwie das Spiel hitzig zu machen", erklärte Hürzeler und meinte: "Der Schiedsrichter hatte, glaub’ ich, heute auch nicht seinen besten Tag, um das einfach mal auszudrücken."
Am Ende dürfte es ihm egal gewesen, auch wenn er neben den drei Punkten auch eine Gelbe Karte mit auf die Heimreise nach Hamburg nehmen musste.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa