St.-Pauli-Trainer Blessin hält den BVB für schlagbar: "Kühlen Kopf und heißes Herz"
Hamburg - Es wird eine große Herausforderung! Der FC St. Pauli tritt am Freitagabend (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund an. Für viele Spieler ist es das bislang größte Spiel ihrer Karriere.
"Das haben sich die Jungs über die letzte Saison erarbeitet", erklärte Trainer Alexander Blessin (51). "Vor der schwarz-gelben Wand zu spielen ist ein Highlight, und dann auch noch freitagabends." Den BVB, der zu Hause bisher starke Leistungen zeigte und alle drei Heimspiele gewann (10:4 Tore), sieht der 51-Jährige trotz der Auf und Abs als einen Top-Gegner.
"Sie wollen ein anderes Gesicht zeigen", war er sich sicher. "Es liegt an uns, ob wir sie stressen und ärgern können." Falls ja, werde der Gast die Stimmung der mehr als 70.000 schwarz-gelben Fans ins Kippen bringen. "Wir brauchen einen kühlen Kopf und ein heißes Herz", lautete seine Marschroute.
Ganz chancenlos sah Blessin sein Team nicht und verwies auf die Partie beider Vereine bei Union Berlin und darauf, was die Eisernen alles richtig gemacht hätten. "Sie haben ihnen die Lust am Spiel genommen", urteilte er. "Wir müssen sauber verteidigen und Nadelstiche setzen."
Auch wenn die Dortmunder über einige Ausfälle klagen, bringen sie immer noch eine enorme Qualität auf den Platz. Vor allem die Geschwindigkeit über die Außenbahnen könnte St. Pauli Probleme bereiten. "Wir brauchen da ein gutes Gegenpressing und eine gute Restverteidigung", erklärte der FCSP-Trainer, der den BVB als schlagbar bezeichnete.
FC St. Pauli vor Duell mit Borussia Dortmund mit einigen Fragezeichen
Wie sein eigenes Team am Freitagabend aussehen wird, wird sich in den kommenden Stunden und vor allem am Donnerstag herauskristallisieren. Sicher ausfallen wird Connor Metcalfe (24), hinter Danel Sinani (27), der mit Rückenbeschwerden von der Nationalmannschaft zurückkam, steht noch ein Fragezeichen. Gleiches gilt für Carlo Boukhalfa (25). "Da müssen wir abwägen", so Blessin.
Vieles deutet daher darauf hin, dass Nachwuchsspieler Marwin Schmitz (17) im Kader stehen wird.
"Es hat mich in der Vorbereitung begeistert und gefällt mir", ließ der 51-Jährige durchblicken. "Ich bin davon überzeugt, wenn er so weitermacht, wird er irgendwann Bundesliga spielen."
Sollte es demnächst beim FC St. Pauli geschehen, könnte er der jüngste Bundesliga-Profi der Vereinsgeschichte werden.
Offen sei laut dem Coach auch noch der Ersatzmann für Elias Saad (24). Infrage kommen hier Scott Banks (23), der jüngst im Testspiel gegen Hannover mit einem Doppelpack überzeugte, und Morgan Guilavogui (26). "Vielleicht spielt einer, vielleicht auch beide", ließ sich Blessin nicht in die Karten gucken und verwies auf sein Bauchgefühl. Hoffentlich wird ihn das nicht enttäuschen.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa