St.-Pauli-Trainer ärgert sich über seine Schlafmützen: "Gegentore sind Geschenke"

München - So ein Gegner bestraft die Fehler eben eiskalt! Der FC St. Pauli hat beim FC Bayern München eine starke Leistung abgeliefert, am Ende aber mit 2:3 (1:1) verloren. Die Kiezkicker haderten vor allem mit den Gegentoren.

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) ärgerte sich über die zu dummen Gegentore.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) ärgerte sich über die zu dummen Gegentore.  © IMAGO / Ulmer/Teamfoto

Das Wetter hatte eigentlich mitgespielt - acht Grad und Nieselregen, typisch hamburgerisch also. Große Anpassungsprobleme hatten die Kiezkicker in der Allianz-Arena also nicht. Entsprechend mutig agierte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin (51) auch und konnte die Vorgaben über weite Strecken des Spiels auch umsetzen.

Den ersten Rückschlag gab es aber nach 17 Minuten. "Wenn wir solche Gegentore bekommen, die ich als Geschenke bezeichnen würde, dann ist es umso ärgerlicher", erklärte Blessin. Das 0:1 ging auf das Konto von Siebe Van der Heyden (26), dem der Ball bei der Annahme zu weit wegsprang und den Bayern in die Füße. Am Ende musste Harry Kane (31) nur noch einschieben.

St. Pauli schüttelte sich kurz und schlug durch Elias Saad (25) zurück. "Gerade in der ersten Hälfte haben wir gut gespielt und uns vom Druck der Bayern befreien können", sagte Kapitän Jackson Irvine (32), der in der Anfangsphase mit einem Kopfball an der Latte gescheitert war.

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Der Aufsteiger spielte immer wieder schnell und mit wenig Kontakten nach vorne und setzte die wackelige Bayern-Abwehr unter Druck. Genau daran wollte die Blessin-Elf auch nach der Pause anknüpfen, doch es kam anders.

Vorsprung des FC St. Pauli schmilzt: "Unsere 25 Punkte reichen nicht"

Kapitän Jackson Irvine (32) will in den ausstehenden Spielen um sein Leben kämpfen.
Kapitän Jackson Irvine (32) will in den ausstehenden Spielen um sein Leben kämpfen.  © IMAGO / DeFodi Images

Zwei Fehler reichten, um den Bayern das Tor zum Sieg aufzustoßen. "Mit Blick auf das Kettenverhalten waren wir schlafmützig und dann bekommst du auf einmal zwei Dinger", ärgerte sich Blessin und erhielt Unterstützung von Irvine. "Bei den Gegentoren haben wir zu nachlässig verteidigt." Am Ende konnte Leroy Sané (29) zweimal unbedrängt einschieben (53./71.).

Beiden war klar, dass man den Rekordmeister nicht über 90 Minuten vom eigenen Tor weghalten kann, aber wenn man etwas holen will, dann dürfen einem eben nicht solche Fehler unterlaufen. "Es war heute mehr drin, dafür hätten wir auch ein bisschen mehr Spielglück gebraucht", erkannte Blessin an, der seinem Team aber ein "gutes und engagiertes Spiel" attestierte.

Mit Blick auf die Tabelle bedeutete die Niederlage, dass der Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim, der in Wolfsburg mit 1:0 gewinnen konnte, auf drei Punkte geschmolzen ist. "Unsere 25 Punkte werden nicht reichen", wusste der 51-Jährige. "Wir müssen gucken, dass wir die Punkte woanders holen."

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Aktuell hat St. Pauli den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand. "Wir haben noch sieben Spiele, um unser Leben zu kämpfen", erklärte Irvine. "Es sind Pokalendspiele, da müssen wir Spiel für Spiel alles geben." Das erste davon ist gegen Borussia Mönchengladbach am 6. April (15.30 Uhr) am Millerntor.

Titelfoto: IMAGO / Ulmer/Teamfoto

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