St. Pauli muss im Pokal nur noch zwei Schritte gehen: "Träumen von Berlin"
Hamburg - Die Runde der letzten Acht ist gebucht: Die Stimmung beim FC St. Pauli war nach dem "Geduldsspiel" - wie Coach Fabian Hürzeler (30) es nannte - und dem 4:1-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim FC Homburg gelöst.
Dabei taten sich die Kiezkicker lange Zeit schwer, entschieden die Partie erst in der zweiten Halbzeit durch drei Treffer innerhalb von neun Minuten - die ersten 45 Minuten waren relativ schwach.
"Wir haben in der ersten Hälfte zu viel den einfachen, den sicheren Pass gesucht", kritisierte Pokal-Keeper Sascha Burchert (34), während Marcel Hartel (27) ergänzte: "In der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel von uns. Wir hatten keine Dynamik und keine Tiefe."
Hürzeler sah es ähnlich: "Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, unser Spiel aufzuziehen", analysierte der 30-Jährige. Dennoch gingen die Braun-Weißen nach einem Eckball durch Hauke Wahl (29) in Führung (24.).
Nach einem Patzer von Burchert, dem der Ball wegen eines Platzfehlers über den Fuß gehoppelt war, glichen die Homburger durch Markus Mendler (30) aber nur vier Minuten später wieder aus.
Glück hatten die St. Paulianer kurz vor der Pause, als Lars Ritzka (25) für ein hartes Einsteigen nur die Gelbe Karte sah. "Wenn der Schiedsrichter Rot gegeben hätte, hätte es von unserer Seite auch keine Einwände gegeben", erklärte VAR Christian Dingert (43) nach der Partie bei "Sky".
FCSP-Coach Hürzeler denkt noch nicht an Berlin, aber seine Spieler träumen
In der zweiten Halbzeit brauchten die Gäste schließlich vor allem die von Hürzeler angesprochene Geduld. "Nach der Pause waren wir viel konsequenter, hatten auch deutlich mehr Zug zum Tor", urteilte der Trainer.
Folgerichtig fielen irgendwann die Treffer: Erst netzte der starke Elias Saad (23, 64.), dann trafen noch Hartel (68.) und Johannes Eggestein (25, 73.) - die Partie war innerhalb von neun Minuten entschieden.
"In der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt", unterstrich Hartel, und Burchert ergänzte: "Die zweite Hälfte lief so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten mehr Power und mehr Killerninstinkt."
Und jetzt? Bis zum Finale im Berliner Olympiastadion am 25. Mai sind es nur noch zwei Schritte. "An Berlin denken wir noch nicht, denn jetzt kommt erst mal das Viertelfinale und wir schauen mal, wer da der Gegner wird", verdeutlichte Hürzeler.
Saad ließ allerdings durchblicken, dass das große Ziel sehr wohl schon durch die Köpfe der Kiezkicker geistert: "Ich hoffe, es geht sehr weit. Wir müssen jetzt erst mal gucken, wer als Nächstes kommt, aber natürlich träumen wir alle von Berlin."
Titelfoto: Thomas Frey/dpa