St. Pauli mit dem Lucky Punch! Eigentor besiegelt Holstein Kiels K.o.

Kiel - Was für eine Dramatik! Der FC St. Pauli hat bei Holstein Kiel mit 2:1 (1:1) gewonnen und damit einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf gefeiert. Der entscheidende Treffer fiel in der Nachspielzeit.

In der ersten Halbzeit ging es ordentlich zur Sache. Hier duellieren sich Oladapo Afolayan und Marko Ivezic.  © Frank Molter/dpa

St. Pauli war von Beginn an die aktivere Mannschaft und drückte Kiel weit in die eigene Hälfte. Torgefahr strahlte die Truppe von Alexander Blessin aber kaum aus. Lediglich ein Torschuss von Philipp Treu stand zu Buche (16. Minute).

Die Kiezkicker, bei denen Adam Dzwigala und Oladapo Afolayan in die Startelf gerückt waren, bestimmten weiterhin das Geschehen, doch Kiel machte plötzlich das Tor. Die Störche hatten das erste Mal ein wenig Platz, Alexander Bernhardsson nutzte diesen und traf aus 16 Metern (21.).

Nach dem Treffer neutralisierten sich beide Teams, bis KSV-Keeper Thomas Dähne ein folgenschwerer Fehler unterlief. Er ließ im Luftzweikampf mit Afolayan das Leder wieder fallen, Nutznießer war Danel Sinani, der artistisch per Seitfallzieher zum Ausgleich traf.

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Die Störche zeigten sich keineswegs geschockt und hatten durch Nicolai Remberg, der aus kurzer Distanz die Latte traf (38.), und Magnus Knudsen aus der Distanz (44.) noch zwei dicke Möglichkeiten.

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Danel Sinani trifft artistisch zum Ausgleich für die Kiezkicker.  © Frank Molter/dpa

Holstein Kiel erhöht das Risiko, doch St. Pauli hält dem Druck stand

Auch in der zweiten Halbzeit ging es bisweilen sehr hart zur Sache.  © Frank Molter/dpa

Die zweiten 45 Minuten starteten so wie die ersten. St. Pauli kam mutig und entschlossen aus der Kabine und setzte Kiel früh unter Druck. Aber erneut fehlte bei den Abschlüssen die Torgefahr.

Von den Störchen hingegen kam erschreckend wenig, schließlich ging es für diese im Nord-Duell schon um fast alles. Doch die Elf von Marcel Rapp ging lange Zeit nicht ins Risiko. Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Störche allerdings den Druck, gefährlich wurden aber auch sie nicht.

In der 82. Minute kam es dann zu einer Premiere. Im 28. Einsatz sah Hauke Wahl seine erste gelbe Karte der Saison und musste dabei selbst ein bisschen schmunzeln.

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Als vieles auf das 1:1 hinaus lief, schlug St. Pauli doch noch eiskalt zu. Der eingewechselte Noah Weißhaupt war zunächst im ersten Versuch an Dähne noch gescheitert, seinen zweiten Abschluss beförderte Max Geschwill dann allerdings über die eigene Linie. Das war die Entscheidung.

Mit dem Lucky Punch bauten die Kiezkicker den Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim, der am Sonntag bei Eintracht Frankfurt gefordert ist, auf sieben Punkte aus. Kiel hingegen bleibt mit vier Zählern Rückstand auf den FCH Letzter.

Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli

1. Bundesliga, 29. Spieltag

Holstein Kiel - FC St. Pauli 1:2 (1:1)

Aufstellung Holstein Kiel: Dähne - T. Becker (46. Porath), Ivezic, Komenda (68. Geschwill) - Rosenboom, Gigovic (83. Skrzybski), Remberg, Tolkin, Bernhardsson, Knudsen (75. Schulz) - Machino (68. Harres)

Aufstellung St. Pauli: Vasilj - Nemeth, Wahl, Dzwigala (63. Van der Heyden) - Saliakas, Irvine, Smith, Treu, Sinani (87. Metcalfe) - Afolayan (60. Weißhaupt), Saad (46. Guilavogui)

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)

Zuschauer: 15.034 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Bernhardsson (21.), 1:1 Sinani (34.), 1:2 Geschwill (90.+1/Eigentor)

Gelbe Karten: Ivezic (4), Harres (3), Schulz (3) / Nemeth (3), Afolayan (3), Wahl (1), Guilavogui (7)

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Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 29 83:29 69
2 Bayer 04 Leverkusen 29 63:34 63
3 Eintracht Frankfurt 29 58:42 51
4 RB Leipzig 29 47:37 48
5 1. FSV Mainz 05 29 46:34 46
6 SC Freiburg 29 40:45 45
7 Borussia Mönchengladbach 29 46:43 44
8 Borussia Dortmund 29 54:45 42
9 SV Werder Bremen 29 47:54 42
10 FC Augsburg 29 33:40 42
11 VfB Stuttgart 29 52:46 40
12 VfL Wolfsburg 29 51:45 38
13 1. FC Union Berlin 29 26:40 34
14 TSG 1899 Hoffenheim 29 36:52 30
15 FC St. Pauli 29 25:35 29
16 1. FC Heidenheim 29 32:56 22
17 VfL Bochum 1848 29 29:61 20
18 Holstein Kiel 29 40:70 18

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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