St.-Pauli-Keeper Vasilj geht mit Mega-Frust in den Deutschland-Kracher

Hamburg - Das hatte er sich anders vorgestellt! Ausgerechnet vor dem wohl wichtigsten (Länder-)Spiel seiner Karriere unterlief St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj (28) gegen Mainz 05 (0:3) ein folgenschwerer Patzer.

St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj (27, r.) sah beim Mainzer Führungstreffer durch Jonathan Burkardt (24) unglücklich aus.
St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj (27, r.) sah beim Mainzer Führungstreffer durch Jonathan Burkardt (24) unglücklich aus.  © IMAGO / Oliver Ruhnke

Der 28-Jährige zögerte in der fünften Minute einen Augenblick zu lang und ermöglichte so Mainz-Angreifer Jonathan Burkardt (24), per Hinterkopf zur frühen Führung einzuköpfen.

"In dem Moment wollte ich einfach raus, um den Ball zu klären. Erst im letzten Moment habe ich gemerkt, dass ich zu spät komme. Dann ist er vor mir am Ball und macht ihn rein. Es war die falsche Entscheidung von mir", sagte Vasilj entschuldigend.

Sein Trainer Alexander Blessin (51) hatte noch gehofft, dass sein Torwart in seinem Kasten bleiben würde. "Bleibt er drin, passiert gar nichts. Aber er hat kurz gewartet und sobald du einen Moment zögerst, bist du zu spät", beschrieb er die Szene.

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Aus seiner Sicht hatte Burkardt gar keine andere Chancen, den Ball aufs Tor zu bekommen, außer eben so, wie er es tat. "Er konnte ihn nur so verlängern", ärgerte sich Blessin, der Vasilj aber keinen weiteren Vorwurf machen wollte. "Niko hat uns die letzten Spiele sehr, sehr gut geholfen. Da müssen wir das jetzt auch mal hinnehmen und es als Mannschaft kompensieren."

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Vasilj, hier nach seinem Patzer im Pokalspiel beim Halleschen FC, freut sich auf das Länderspiel gegen Deutschland.
Vasilj, hier nach seinem Patzer im Pokalspiel beim Halleschen FC, freut sich auf das Länderspiel gegen Deutschland.  © Hendrik Schmidt/dpa

Für St. Pauli war der Fehler aber der Anfang eines bitteren Abends, denn auch der zweite Gegentreffer fiel nach einem individuellen Fehler von Eric Smith (27).

"So zu Hause zu verlieren ist ein großer Schlag ins Gesicht für uns", war sich Vasilj bewusst. "Das Ergebnis ist ein bisschen zu hoch, aber es war verdient, weil Mainz seine Chancen einfach genutzt hat."

Für den 28-Jährigen heißt es jetzt, die Partie vom Samstag schnell abzuhaken, denn am Freitag steht für ihn mit dem Länderspiel der Bosnier gegen Deutschland das nächste Highlight an. "Es ist auf jeden Fall ein großes Spiel, aber ich muss das hier erst einmal verarbeiten", gestand er.

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Doch zum Glück gehe es im Fußball immer relativ schnell. Zwar beschäftigte ihn die Niederlage gegen Mainz noch deutlich, ab Sonntag wollte er sich aber auf das Länderspiel konzentrieren.

Titelfoto: IMAGO / Oliver Ruhnke

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