St.-Pauli-Keeper Vasilj brilliert trotz Heimniederlage: "Schlechteste Leistung der Saison"
Hamburg - Das hatte sich FC-St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj (28) definitiv anders vorgestellt. Mit starken Paraden in der ersten Halbzeit hatte er die Kiezkicker etliche Male vor einem frühen Rückstand bewahrt. Doch am Ende half auch das nicht mehr.
Am Sonntagmittag hatte sich der FC St. Pauli im heimischen Millerntor eine hitzige Partie gegen die fast 700 Kilometer angereiste SV Elversberg geleistet - mit unschönem Ausgang für die Mannschaft von Cheftrainer Fabian Hürzeler (31).
Mit 3:4 (1:0) verabschiedeten sich die Saarländer schließlich nicht unverdient aus der Hansestadt.
Ohne St.-Pauli-Torhüter Vasilj, der die Kiezkicker besonders in der ersten Halbzeit vor einer schnellen Führung durch Paul Wanner (20. Minute) und Manuel Feil (26.) für die Gäste bewahrte, hätte die Hürzeler-Elf gegen "Die Elv" alt ausgesehen.
Nach dem Spiel machte der 28-Jährige seiner Enttäuschung über die seltene Leistung der gesamten Mannschaft gegenüber TAG24 Luft und fand klare Worte für den Verlauf des Matchs: "Das war unsere schlechteste Leistung der Saison."
Marcel Hartel reflektiert Niederlage: "Niko hat die Mannschaft im Spiel gehalten"
Zwar hatte die Kiez-Elf besonders in der zweiten Hälfte versucht, den Fans doch noch ein Remis oder sogar einen Last-Minute-Heimsieg zu schenken, der späte Anschlusstreffer von Kapitän Jackson Irvine (31) zum 3:4 reichte allerdings nicht.
Dass Vasijl sich für seine eigene Leistung am 29. Spieltag aber selbst auf die Schulter klopfen kann, fand auch Teamkollege Marcel Hartel (28), der nach der Partie absolut zu Recht reflektierte: "Niko hat die Mannschaft im Spiel gehalten."
Und trotzdem will der Bosnier, der definitiv als Spieler des Tages brillierte und die Boys in Brown vor einem frühen Rückstand und einer noch höheren Niederlage bewahrte, nicht mit dem Finger auf Einzelne zeigen.
"Im Allgemeinen haben wir ein sehr schlechtes Spiel abgeliefert, viele Zweikämpfe verloren. Wir machen zu viele Leichtsinnsfehler im Spiel und dann bestrafen sie uns", fasste er im Gespräch zusammen. Es komme nun einfach darauf an, die ungewöhnlich schlechte Leistung des aktuell nur noch Zweitplatzierten zu analysieren und "gemeinsam aufzuarbeiten."
Auch Trainer Hürzeler will, gerade in Hinblick auf die anstehende heiße Phase voller Nordderbys, sein gesamtes Team wieder in die richtige Spur bringen und nicht einen einzelnen Spieler in schlechtes Licht rücken.
Denn: "Jeder hat seinen Anteil daran, wenn wir gewinnen oder verlieren. Gemeinsam verlieren, gemeinsam gewinnen", bestätigte er die Ansicht seines Keepers.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa