St.-Pauli-Kapitän Irvine versteht die Welt nicht mehr und muss noch viel lernen
Hamburg - Er verstand die Welt nicht mehr! St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (31) ärgerte sich nicht nur über die 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim zum Saisonauftakt, sondern auch über seine gelbe Karte.
Es lief gerade die 18. Spielminute am Millerntor, als die Kiezkicker gerade besser in die Partie gefunden hatten und Irvine, wie aus dem Nichts, von Schiedsrichter Sven Jablonski (34) die Gelbe Karte gezeigt bekam.
"Ich habe ihn nur angesprochen, weil ich dachte, es sei ein Einwurf für uns", erklärte der Australier und wusste nicht so recht, warum ihm der Karton gezeigt worden war. "Ich habe weder dabei geflucht noch meine Arme hochgeworfen."
Sei es drum, der 31-Jährige war somit der erste Kiezkicker seit Marcel Eger im Mai 2011, der eine Gelbe Karte in der ersten Liga gesehen hatte.
Eigentlich war Irvine aber sogar im Recht gewesen mit dem Schiedsrichter zu sprechen, schließlich ist er Kapitän der Boys in Brown. "Sie versuchen auch nur die Regeln umzusetzen. Aber das ein neuer Teil des Fußballs, der schwierig für mich ist", ergänzte er. "Wenn das für eine Gelbe Karte reicht, dann muss ich vorsichtig sein."
Denn ein Blick in seine Statistiken zeigt: In den beiden vergangenen Saisons sah er jeweils acht Gelbe Karten und musste eine Partie aussetzen. "Das ist einfach nur verrückt und eine weitere Lektion, die ich lernen muss", erklärte der 31-Jährige.
FC St. Pauli: Jackson Irvine nach Niederlage positiv enttäuscht
Unverständnis über die Verwarnung zeigte auch sein Trainer. "Ich habe die Karte für Jackson nicht verstanden", gestand Alexander Blessin (51), der bemängelte, dass sich Irvine fortan in den Zweikämpfen zurücknehmen musste. "Bei Jackson war mir aber klar, dass er das händeln kann."
Irvine muss neben seiner Kommunikation mit dem Referee noch in einem weiteren Punkt dazulernen. In der zweiten Hälfte spielte er einen letzten Pass auf Morgan Guilavogui (26) zu ungenau, sodass der Franzose die Führung verpasste.
"Wir haben in der Situation alles richtig gemacht, bis auf meinen letzten Pass", wusste er. "Dieser Pass kann das ganze Spiel verändern. Da muss ich auch noch dazulernen."
Im Großen und Ganzen war er mit der Leistung des Teams nicht ganz unzufrieden. "Natürlich sind wir enttäuscht, aber es ist eine positive Enttäuschung", so Irvine. "Wir haben gesehen, dass wir gut gespielt und Chancen kreiert haben. Wir hätten gewinnen können." Vielleicht klappt es ja am Freitag mit dem ersten Sieg in der Bundesliga seit Mitte Februar 2011, dem Derby-Erfolg beim HSV.
Titelfoto: IMAGO / Lobeca