Hamburg - Die Woche dürfte ungemütlich werden! St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (31) redete nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund Klartext und hat für die kommenden Tage schwierige Gespräche angekündigt.
Wie seinen Teamkollegen war es auch dem 31-Jährigen sichtlich schwer gefallen, nach der vierten Pleite in Folge die richtigen Worte zu finden. Schließlich hatten die Kiezkicker, wie so häufig in den vergangenen Wochen, lange Zeit ein gutes Spiel abgeliefert. Aber mit dem Halbzeitpfiff kam ein unverständlicher Bruch in das eigene Spiel.
"Wir wollen mit hoher Intensität aus der Kabine kommen und aggressiv bleiben", erklärte Irvine, doch das genaue Gegenteil war der Fall. "Wir haben es zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht geschafft, gute Pressingmomente zu finden." Stattdessen setzte sich der BVB in der St.-Pauli-Hälfte fest und erzielte die Führung (51. Minute).
"Wir hatten einen schlechten Start in die zweite Halbzeit, das hat uns heute das Spiel gekostet", gab der Australier zu. Denn nur kurze Zeit folgte der zweite Gegentreffer (58.). Es war die Entscheidung. Die Kiezkicker kamen nicht mehr zurück. "Uns hat der Mut gefehlt", musste Irvine anerkennen.
Durch die vierte Niederlage in Folge wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner, auch wenn der Vorsprung auf den VfL Bochum weiterhin vier Zähler beträgt. Besorgniserregend ist ohnehin vielmehr der erneute Leistungsabfall nach gutem Beginn.
St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine kündigt schwierige Gespräche an
"Wir haben jetzt jede Woche die selbe Situation. Wir müssen eine Antwort dafür finden und zwar schnell", stellte Irvine klar. Es gehe mittlerweile auch nicht mehr um einzelne Spiele, sondern um das große Ganze. "Wir müssen jetzt schwierige Gespräche führen und schnell etwas ändern", machte der Kapitän deutlich. "Wir haben noch zehn Spiele und müssen um unser Leben kämpfen."
Der Australier fordere nun von jedem Einzelnen, dass er in sich gehe und gucke, was er verbessern könne. "Wir müssen das Extra suchen. Ist es die Klarheit in der Box, die Klarheit den Ball zu hören, oder ist es die Mentalität, ist es das Selbstvertrauen", Irvine wusste es selbst nicht so recht. "Irgendwas fehlt, wir müssen herausfinden, was es ist."
Wichtig sei vor allem, dass jetzt nach und nach die verletzten Leistungsträger zurückkehren würden. Mit Manolis Saliakas (28) gab am Samstag zumindest einer sein Kurz-Comeback.
Ob die angekündigten Gespräche Früchte getragen haben, wird sich am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg zeigen.