St. Pauli im Top-Spiel gegen den Tabellenzweiten: "Selbstmitleid hilft uns jetzt nicht"

Hamburg - Nach einem emotionalen Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf am Dienstag treffen die Kiezkicker am Samstag zu Hause auf Greuther Fürth. Fabian Hürzeler (30) will seine Mannschaft nach der bitteren Niederlage nicht nur sportlich, sondern auch mental pushen.

St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (30, l.) will seine Mannschaft nicht nur sportlich, sondern auch mental auf das kommende Match gegen Greuther Fürth vorbereiten.
St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (30, l.) will seine Mannschaft nicht nur sportlich, sondern auch mental auf das kommende Match gegen Greuther Fürth vorbereiten.  © Christian Charisius/dpa

"Selbstmitleid hilft uns jetzt nicht. Wir haben jetzt die Chance, eine positive Reaktion zu zeigen und stärker zurückzukommen", erklärte Hürzeler in Hinblick auf das anstehende Spitzenspiel gegen SpVgg Greuther Fürth am Sonnabend (13 Uhr/Sky).

Dabei stehe für ihn nach der bitteren Pokal-Niederlage nicht nur die sportliche, sondern auch die mentale Vorbereitung seiner Spieler im Vordergrund.

"Ich habe mich schützend vor meine Mannschaft gestellt und viel auf meine Kappe genommen. Ich will nicht, dass sie an sich selbst zweifeln und weiter an sich glauben. Das Einzige, was ich jetzt verlange, ist Energie, das Feuer, die Lust an Leistung."

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Sich selbst werfe er rückblickend zwei Dinge vor: Innerhalb der 90 Minuten hätte er als Trainer bessere Lösungen finden müssen. "Ich glaube, wir hätten besser Fußball spielen können. Wir haben Mann gegen Mann schon besser Lösungen gefunden, das muss ich mir ankreiden." Auch die Gelb-Rote Karte sei nicht nützlich gewesen, gab er zu. "Ich habe die Mannschaft in den letzten Minuten im Stich gelassen."

In Hinblick auf das kommende Top-Spiel ist sich Hürzeler trotzdem sicher, dass die Mannschaft genügend Motivation mitbringe, um positiv in das Rückenrundenspiel zu starten. "Fürth ist einer der besten, wenn nicht sogar die beste Mannschaft, was die Statistiken angeht. Da braucht die Mannschaft keine extra Motivation."

Fabian Hürzeler: "Emotionen werde ich mir nicht nehmen lassen"

In den 90 Minuten erwarte er intensives Pressing von den Franken. "Sie werden uns sofort unter Druck setzen. Da brauchen wir eine Klarheit, Konsequenzen in den Abläufen, eine Ruhe mit Ball und gegen den Ball trotzdem eine gewisse Intensität und Aggressivität. Darauf wird es ankommen am Samstag", so der 30-Jährige.

Besonders in den Fokus rücken dabei Jonas Urbig (20) und Stürmer Branimir Hrgota (31). Generell gelinge es der Spielvereinigung, aus einer kompakten Defensive gut zu verteidigen, aber auch schnell umzuschalten. "Das macht sie gefährlich."

Ob es auch für Hürzeler durch seine emotionale Ader am Spielfeldrand gefährlich wird, wird sich zeigen. Im Pokal-Viertelfinale jedenfalls wurde er von seinen Emotionen erneut überrollt und kassierte dafür sogar Gelb-Rot. "Das ist ein Thema, an dem ich arbeite. Die Emotionen werde ich mir aber nicht nehmen lassen."

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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