St.-Pauli-Coach Hürzeler fordert die "nötige Gelassenheit" für den Endspurt
Hamburg - Zusammenrücken für den großen Wurf: Bei einem Mannschafts-Abend haben sich die Spieler des FC St. Pauli auf die Saisonendphase in der 2. Bundesliga eingestimmt.
Die Idee zu dem Treffen mitten in der Saison sei aus der Mannschaft gekommen, berichtete Coach Fabian Hürzeler (30) am Freitag. Der 30-Jährige begrüßte, dass seine Spieler auch nach dem Training "gern Zeit miteinander verbringen und sich austauschen". Er selbst war nicht dabei.
"Ich weiß nicht, was sie ausgetauscht haben, was sie gegessen und getrunken haben", sagte er. "Für mich zeigt das, dass sie extrem zusammengerückt sind und ein positiver Teamgeist herrscht. Und das ist extrem wichtig für uns für den Endspurt."
Durch die Rekordserie von zehn Siegen in zehn Spielen sind die Hamburger bis auf Rang vier vorgerückt und haben plötzlich Aufstiegschancen.
Der 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsrang drei und der HSV auf dem ersten direkten Aufstiegsplatz sind bei noch sieben Spielen einzuholen. Einzig Tabellenführer SV Darmstadt 98 erscheint derzeit enteilt.
Statt von Aufstieg spricht Hürzeler aber lieber von Prozess, Entwicklung und von Spiel-zu-Spiel-Denken. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) ist im ausverkauften Millerntor-Stadion Aufsteiger Eintracht Braunschweig zu Gast. "Ich erwarte vollen Fokus auf das nächste Spiel mit der nötigen Gelassenheit", wiederholte der Trainer seinen Anspruch an seine Spieler.
Hinter dem Braunschweig-Einsatz von Eric Smith steht noch ein Fragezeichen
Hürzeler lobte bei den abstiegsbedrohten Gästen besonders die Offensive und nannte unter anderem Anthony Ujah (32), Lion Lauberbach (25) und Immanuel Pherai (21).
An Pherai haben die Hamburger keine guten Erinnerungen aus dem Hinspiel im Oktober. Der Niederländer erzielte nach seiner Einwechselung beide Treffer zum 2:1-Sieg der Niedersachsen. "Er ist für mich ein Ausnahmespieler in der Liga", meinte Hürzeler.
Doch diesmal haben die Hamburger das 21 Jahre alte Toptalent nicht zu fürchten.
Am Freitagmittag gab Eintracht-Trainer Michael Schiele (45) bekannt, dass Pherai nach seinem Nasenbeinbruch und seiner Gehirnerschütterung am vergangenen Wochenende beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern noch nicht fit ist.
Hürzeler stehen bis auf die Langzeitverletzten alle Spieler zur Verfügung. Allein hinter dem Einsatz von Abwehrchef Eric Smith (26, Hüftbeuger) steht noch ein Fragezeichen. Er hatte schon am vergangenen Samstag beim 1:0 in Heidenheim gefehlt.
Titelfoto: David Inderlied/dpa