St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler im Go-Kart zum Aufstieg: "Jede Kurve angehen, als wäre es die letzte"

Hamburg - Als "eines der schwersten Auswärtsspiele der Liga" beschrieb St.-Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) die kommende Begegnung seiner Kiez-Elf gegen den Karlsruher SC am Samstagabend im Wildpark (20.30 Uhr).

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag erklärte St.-Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) sein Vorhaben gegen den KSC anhand einer Go-Kart-Anekdote.
Bei der Pressekonferenz am Donnerstag erklärte St.-Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) sein Vorhaben gegen den KSC anhand einer Go-Kart-Anekdote.  © Alice Nägle/TAG24

Selbst die Gegner des Kiez-Clubs beginnen bereits zum Aufstieg zu gratulieren.

Doch trotz der Führung des FC St. Pauli an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga blickte der Kiez-Coach bei der Pressekonferenz am Donnerstag mit Respekt auf das anstehende Auswärtsspiel gegen den Tabellensechsten. Wichtig ist dem 31-Jährigen wie immer: Fokus bewahren.

Nicht nur seinen Spielern erklärte er, worauf es bei den letzten sieben Partien ankommt und was ein persönlicher Ausflug auf die Go-Kart-Bahn damit zu tun hat.

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"Ich erzähle die Geschichte jetzt nicht, um mich selbst zu loben, aber wir waren Go-Kart fahren und im Qualifying habe ich die beste Runde hingelegt", stieg der Kiez-Coach ein. "Im Rennen war ich dadurch dann Erster und es ging nur noch darum, diesen Platz zu halten."

Diese Ausgangssituation hatte ihn dazu gebracht, sich nur noch darauf zu fokussieren, keinen Fehler zu machen, gab er zu. Das hatte zur Folge, dass ein Hintermann sich immer stärker aufdrängte. Er habe begonnen, seine Taktik zu überdenken, sich auf sich zu konzentrieren. "Ich muss MEINE Kurven besser fahren", betonte er, um schließlich seinen eigentlichen Punkt klarzumachen: "Ich muss jede Kurve so angehen, als wäre es die letzte".

Im übertragenden Sinn bedeutet das für den Cheftrainer, dass es nach wie vor nicht darum geht, nur auf die anderen zu reagieren, sondern, Dinge, die sich beeinflussen lassen, gutzumachen. "Wir müssen jede Runde so angehen, als dass die Nächste entscheidend ist".

Und somit lautet auch das Motto im kommenden Rennen gegen den KSC: "Agieren statt reagieren".

Für Fabian Hürzeler gehören "Schlendrians" zum Fußball dazu

Kiez-Coach Fabian Hürzeler (31) hält große Stücke auf den kommenden Gegner, den Karlsruher SC.
Kiez-Coach Fabian Hürzeler (31) hält große Stücke auf den kommenden Gegner, den Karlsruher SC.  © Marcus Brandt/dpa

Vonseiten des Pauli-Coachs regnete es außerdem Lob für die Elf von Christian Eichner (41). Hürzeler hält die Badener aktuell für eine der drei Top-Mannschaften der 2. Liga.

"Eine imponierende Entwicklung. Es macht Spaß, sie bei Fußballspielen zu sehen - besonders, mit welcher Wucht und Intensität sie spielen", erklärte er.

Und obwohl der KSC nach dem Hinspiel im Millerntor abgeschlagen auf Platz 15 lag, haben sie sich eindrucksvoll zurückgekämpft und erspielten das zweitbeste Torverhältnis der Liga.

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"Sie spielen sehr gut miteinander, sie pressen extrem hoch, sie sind im Anlaufen sehr intensiv und das macht sie vor allem zu Hause gefährlich", analysierte Hürzeler schließlich und verwies ebenso auf individuelle Qualitäten von Spielern wie zum Beispiel Igor Matanović (21) oder Budu Siwsiwadse (30), "die in jedem Spiel Tore erzielen können".

In Hinblick auf das kommende Match will Hürzeler demnach nicht die Struktur verlieren, Fehler inhaltlich analysieren und angehen. Letztlich gehe es schließlich nicht darum "Schlendrians" aktiv vermeiden zu wollen, sondern einfach das Gaspedal auf das Bodenblech durchzudrücken.

Titelfoto: Alice Nägle/TAG24

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