St.-Pauli-Coach Blessin nach Niederlage angefressen: Pyrotechnik war "sehr ungünstig"

Hamburg - Dass die Leistung gegen Werder Bremen am Samstagabend (0:2) viel zu dünn war, sind sich FC-St.-Pauli-Coach Alexander Blessin und Defensiv-Kicker Philipp Treu (24) einig. Was die Spielunterbrechung angeht hingegen weniger.

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) fand den enormen Einsatz von Pyrotechnik nach der Pause ganz und gar nicht witzig.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) fand den enormen Einsatz von Pyrotechnik nach der Pause ganz und gar nicht witzig.  © Christian Charisius/dpa

Seine Mannschaft war sowieso von Beginn an nicht richtig ins Spiel gekommen, gab der 51-Jährige nach der Partie zu.

"In der Summe waren wir 60 Minuten definitiv geistig nicht frisch genug. Bremen war da eine Klasse besser." Vor allem aber in Hälfte eins.

Der Start von Halbzeit zwei sah eigentlich viel besser aus, bis beide Fanlager eine Jahresration Pyrotechnik zündeten und damit das Stadion komplett vernebelten.

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FC St. Pauli Spielunterbrechung im Hanseaten-Duell: Werder gegen St. Pauli eiskalt effizient

Die daraus resultierende Spielunterbrechung fand der Kiezcoach dann alles andere als gelungen. "Was uns natürlich auch nochmal NICHT geholfen hat, war die Situation nach der Pause", fand er wenig Verständnis für die Feierei.

"Pyrotechnik am Abend sieht natürlich schön aus, aber wenn man sich in der Pause zusammenrauft und [...] dann nochmal unterbrochen wird, dann ist das ganz, ganz schlecht. Einfach suboptimal", so seine nachdrücklichen Worte.

Auch wenn man die Niederlage damit nicht entschuldigen könne und wolle, einen Gefallen getan hätten die Fans den "Boys in Brown" nach seinem Geschmack auf jeden Fall nicht.

Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik vonseiten beider Fanlager musste das Spiel FC St. Pauli gegen Werder Bremen zu Beginn von Halbzeit zwei für zehn Minuten unterbrochen werden.
Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik vonseiten beider Fanlager musste das Spiel FC St. Pauli gegen Werder Bremen zu Beginn von Halbzeit zwei für zehn Minuten unterbrochen werden.  © Christian Charisius/dpa

Philipp Treu geht mit sich selbst ins Gericht: "Beschissen"

Defensivspieler Philipp Treu (24, M.) war nach dem Spiel gegen Werder Bremen mit seiner eigenen Leistung unzufrieden.
Defensivspieler Philipp Treu (24, M.) war nach dem Spiel gegen Werder Bremen mit seiner eigenen Leistung unzufrieden.  © WITTERS

Dass das Thema die Mannschaft groß beeinflusst hat, fand Philipp Treu hingegen nicht.

"Also ich muss sagen, ich hatte nicht das Gefühl, dass es uns irgendwie rausgebracht hat", ließ er die zehnminütige Unterbrechung im Gespräch nach dem Duell Revue passieren.

Nach seinem Gefühl wäre es "einfach wie eine ein bisschen längere Halbzeit" gewesen. Und in seinen Augen genutzt zu haben, schienen die Kiezkicker diese Pause wohl auch. "Wir haben nochmal ein paar Sequenzen angeschaut. Also ich muss sagen: hat uns nicht groß beeinflusst."

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An einem anderen Punkt stimmt er mit seinem Coach aber definitiv überein: In der Summe war die Mannschaft einfach zu unsauber. "Es fühlt sich beschissen an, weil wir es einfach besser machen wollten heute." Dabei ging der 24-Jährige vor allem mit sich selbst ordentlich ins Gericht. "Ich habe selten, glaube ich, so viele Fehler hintenraus gemacht."

Und egal ob Pyrotechnik, Nebel und Spielunterbrechungen: Blessin und Treu haben sicherlich recht, wenn sie sagen, dass es daran nicht liegen darf. Im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause gegen den VfB Stuttgart kommenden Samstag muss auf jeden Fall mehr kommen.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa

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