St.-Pauli-Coach Blessin blickt auf Nordderby gegen Kiel: "Torfestival wage ich zu bezweifeln"
Hamburg - FC-St.-Pauli-Coach Alexander Blessin blickt gewohnt fokussiert auf das Heimspiel gegen Mitaufsteiger Holstein Kiel.
Richtet man den Blick auf die untere Hälfte der Bundesliga-Tabelle, wird klar: Für beide Mannschaften geht es um wichtige drei Punkte. Kann der FC St. Pauli sich mit einem Sieg absetzen oder holen die Störche die Hanseaten ein?
Eines ist für den 51-jährigen Cheftrainer jedenfalls klar: Generell muss mehr passieren. Besonders in Hinblick auf das letzte Spiel gegen Borussia Mönchengladbach "kann man nix schönreden", gab der Kiezcoach bei der Pressekonferenz am Mittwoch zu.
Mit der klaren Einstellung "Irgendwann müssen einfach Punkte her" müsse man in dem kommenden Nordderby erst recht einen kühlen Kopf bewahren und sich mit noch mehr Mut und Intensität auf dem Platz präsentieren.
Dass das individuelle Auftreten einzelner Spieler daran schuld sein könnte, dass die Punkte nur so schwerfällig eintrudeln, davon will Blessin nichts hören. "Dass mangelnder Einsatzwille herrscht, würde ich niemals in den Mund nehmen", betonte er.
Vielmehr hätte man gerade im letzten Spiel einfach zu "schmuddelig gespielt" und dadurch den Gegner stärker gemacht. Das soll gegen die Mannschaft seines langjährigen Bekannten und ehemaligen Kollegen Marcel Rapp (45) unbedingt vermieden werden.
Blessins Sehnsucht nach Torhymne des FC St. Pauli groß
In den vergangenen Zweitliga-Partien gegen den Aufsteiger hatte man viele Tore gesehen, die vor allem die Fans der Kiez-Elf zum Jubeln brachten.
Dass das ausverkaufte Millerntor dieses Mal wegen einer Menge Tore genauso beben wird, daran glaubt Blessin nicht. "Dass wir ein Torfestival sehen werden, wage ich zu bezweifeln", so der Trainer.
Darum ginge es aber auch nicht, sondern viel mehr um generelle Stabilität und Leistungssteigerung. Schließlich gehe es auch in dieser Partie nur um drei Punkte.
Die Sehnsucht danach, die Torhymne des FC St. Pauli endlich und zum ersten Mal im heimischen Millerntor erleben zu dürfen, sei dennoch groß. Viel größer aber der Wille nach dem Feiern vor der Südkurve nach einem Sieg.
Titelfoto: David Inderlied/dpa