St.-Pauli-Aufstieg nach 13 Jahren: "Emotionen spielen verrückt"
Hamburg - Der FC St. Pauli hat es geschafft! Die Elf von Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) ist erstmalig seit 13 Jahren zurück in der Bundesliga. Die Euphorie in Hamburg war am Sonntag kaum zu bremsen.
Schon vor Abpfiff der letzten Heimpartie gegen Absteiger VfL Osnabrück war die Euphorie im Millerntor groß - besonders auf den Rängen. Nach dem Abpfiff kannte die Freude aber weder bei den Fans noch bei den Kiezkickern Grenzen.
Bereits in der 87. Minute wurde ein Platzsturm vorbereitet, um dann Trainer Hürzeler in den Himmel zu heben.
Dieser zeigte sich im Anschluss vor allem dankbar gegenüber seinem Team. "Einfach nur Kompliment an die Mannschaft und an meinen Staff." Kaum beendete er seine Ansprache, stürmte die Mannschaft den Raum, um den 31-Jährigen mit einer ordentlichen Bierdusche zu belohnen.
Und obwohl der Kiezcoach eigentlich kein Bier mag, gönnte er sich bereits eines zur Pressekonferenz und gab zu: "Heute Abend versuche ich Vorbild zu sein - in Sachen Feierbiest!"
Löste Marcel Hartel hier das Rätsel über seine Zukunft?
Allen voran beim Feiern war auch Kapitän Jackson Irvine (31), der nach der Partie kaum Worte fand und den Freudentränen freien Lauf ließ.
"Meine Emotionen spielen verrückt, so etwas habe ich noch nie gefühlt. Dankbarkeit, Freude, einfach alles. Ich bin vollkommen überwältigt. Es ist einfach unfassbar, wenn ich sehe, wie viel es den Menschen bedeutet, nicht nur uns. Unglaublich!", schluchzte er teilweise und erklärte: "Es ist eine große Ehre, der Kapitän dieser Mannschaft zu sein!"
Dieses unbeschreibliche Gefühl teilte auch Torschütze Marcel Hartel (28), der das 3:0 für die Boys in Brown eintütete. Der Offensivspieler, der noch immer keinen neuen Vertrag beim FCSP unterschrieb, gab nach dem Duell aber zumindest einen indirekten Hinweis auf seine Zukunft. "Du wirst nächstes Jahr mit diesem Verein einfach Bundesliga spielen - und das völlig verdient", so die Worte des 28-Jährigen.
Ob der 10er im nächsten Jahr wirklich im braunen Trikot in Liga Eins aufläuft, bleibt dennoch weiterhin abzuwarten - seine Unterschrift hat er bislang noch nicht auf Papier gebracht.
Eines war allerdings auch für ihn am Sonntagnachmittag klar: "Heute wird erstmal das Millerntor abgerissen und gefeiert!"
Der FC St. Pauli spielt wieder erstklassig
Elias Saad marschiert von der Regional- in die Bundesliga
Heimlicher Gewinner des Tages war sicherlich auch Elias Saad (24), der erstmalig wieder in der Startelf auflief.
"Als der Trainer mir gesagt hat, dass ich heute wieder spiele, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe einfach Gas gegeben und am Ende hat es geklappt", erklärte er im Anschluss und gab zu: "Nächstes Jahr in der Bundesliga zu spielen, hört sich richtig gut, aber auch noch sehr unreal an."
Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Flügelspieler bis vor eineinhalb Jahren noch in der Regionalliga bei Eintracht Norderstedt auf dem Platz stand und nun in der kommenden Saison im Oberhaus kicken wird!
Generell: Der Fakt, dass der FC St. Pauli nach 13 Jahren wieder erstklassig spielen wird, euphorisierte nicht nur die Mannschaft bis in die späten Abendstunden. Der gesamte Kiez brannte lichterloh und auch die Stimmen der Fans wurden nach mehreren Stunden singen und feiern nicht müde.
Titelfoto: Alice Nägle/TAG24