Spielunterbrechung im Hanseaten-Duell: Werder gegen St. Pauli eiskalt effizient

Hamburg - "Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen": Das dachten sich St.-Pauli- und Werder-Fans am Samstagabend im Millerntor. Trotz Spielunterbrechungen war die "Raketenzündelei" beider Kurven das Highlight der Partie.

Bei dem Flutlichtspiel im vernebelten Millerntor konnten die Kiezkicker gegen Werder Bremen keine Punkte holen.
Bei dem Flutlichtspiel im vernebelten Millerntor konnten die Kiezkicker gegen Werder Bremen keine Punkte holen.  © Christian Charisius/dpa

Nachdem das Match aufgrund von Raketen-Action vonseiten beider Fanlager mit knapp fünf Minuten Verspätung angepfiffen werden musste, blieb es anschließend zunächst ziemlich unaufgeregt.

Beide Teams begegneten sich zwar auf Augenhöhe, schafften es aber nur selten vor dem Sechzehner der gegnerischen Mannschaft gefährlich zu werden.

Richtige Torchancen gab es ohnehin so gut wie gar keine - bis zu Minute 24. Plötzlich gehen die Gäste von der Weser durch Derrick Köhn mit 1:0 in Führung. Dieses Tor war der Inbegriff von Effizienz, schließlich hatten die Grün-Weißen bis dato den Kasten der Hausherren selten anvisiert: eine Chance, ein Treffer.

Duell der Hanseaten: Alle Infos zur Partie St. Pauli gegen Werder Bremen
FC St. Pauli Duell der Hanseaten: Alle Infos zur Partie St. Pauli gegen Werder Bremen

Doch auch danach ließen die Highlights in diesem Freundschaftsduell auf sich warten. Das eigentliche Spektakel fand bis Minute 45. definitiv nicht auf dem Rasen, sondern auf den Rängen des Millerntor statt.

Nicht nur durch aufwendige Choreos beider Fankurven, die die gemeinsame Fanfreundschaft der Vereine symbolisierten, sondern auch durch ein Großaufgebot an Pyrotechnik, das das ganze Stadion kurzzeitig blickdicht vernebelte, zogen die Fans alle Blicke auf sich.

Sowohl die Fankurve des FC St. Pauli ...
Sowohl die Fankurve des FC St. Pauli ...  © privat

Nebelschwaden durch Pyrotechnik sorgen für Spielunterbrechung

Wegen dichten Nebelschwaden musste das Spiel direkt zu Beginn von Hälfte zwei unterbrochen werden.
Wegen dichten Nebelschwaden musste das Spiel direkt zu Beginn von Hälfte zwei unterbrochen werden.  © WITTERS

Und die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete: Ohne Wechsel bei beiden Mannschaften, einer gemeinsamen Choreo und so viel Pyrotechnik, dass das Spiel nach nur knapp drei Minuten für mindestens zehn Minuten unterbrochen werden musste.

Die Spieler verschwanden kurzzeitig sogar in die Kabinen. Aus dieser verlängerten Auszeit zogen offenbar die Bremer eine Extraportion Motivation.

In der 54. Minuten erhöhte die Elf von Trainer Ole Werner auf 2:0. Auch hier war Effizienz das Stichwort. Eiskalt knallte Marvin Ducksch das Rund mit der ersten Chance in der zweiten Halbzeit in das Netz der Kiezkicker.

Bundesligaspieler will von Ritualen nichts wissen, doch dafür macht er eine Ausnahme
FC St. Pauli Bundesligaspieler will von Ritualen nichts wissen, doch dafür macht er eine Ausnahme

Mit Mühe und Not versuchten die Hamburger alles, um die Kugel doch noch in den Kasten von Michael Zetterer zu befördern - vergebens. Trotz mehr Torschüssen und Ballbesitz holte die Elf von Alexander Blessin daheim keine Punkte. Hier fehlte klar die Effizienz.

Eiskalt waren also nicht nur die Temperaturen bei dieser Flutlichtbegegnung, sondern auch die Kicker aus Bremen. Der Stimmung im freundschaftlichen Duell tat das aber keinen Abbruch. Beide Fans feierten bis zum Schluss lauthals zur Unterstützung ihres Teams.

... als auch die der Bremer Gäste symbolisierten mit ihren Choreos die Fanfreundschaft beider Vereine.
... als auch die der Bremer Gäste symbolisierten mit ihren Choreos die Fanfreundschaft beider Vereine.  © privat

Statistik zum Bundesliga-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Werder Bremen

1. Bundesliga, 14. Spieltag

FC St. Pauli - Werder Bremen 0:2 (0:1)

Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas (74. Ritzka), Irvine, Boukhalfa (89. Maurides), Treu - Sinani (89. Ahlstrand), J. Eggestein (80. Albers), Afolayan

Aufstellung SV Werder Bremen: Zetterer - Stark (82. Pieper), Friedl, A. Jung - Wieser, Stage, Lynen, Köhn (83. Deman) - Grüll (68. Burke), Schmid (91. Alvero) - Ducksch

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Köhn (24.), 0:2 Ducksch (54.)

Gelbe Karten: Stark (1) / Friedl (3) / Stage (3) / Sinani (1) Smith (3)

Beste Spieler: Köhn, Ducksch

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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