Seriensieger St. Pauli platzt vor Selbstvertrauen: "Das ist unglaublich"

Hamburg - "Der Wahnsinn geht weiter", hieß es auf dem offiziellen Twitter-Account des FC St. Pauli nach dem gestrigen 1:0-Auswärtssieg im Topspiel beim 1. FC Heidenheim - ein Satz, der den aktuellen Höhenflug der Kiezkicker ziemlich gut beschreibt.

Beim FC St. Pauli gibt es aktuell nur strahlende Gesichter. Leart Paqarada (28, M.) stellte nach dem Sieg in Heidenheim fest: "Die Brust könnte nicht breiter sein."
Beim FC St. Pauli gibt es aktuell nur strahlende Gesichter. Leart Paqarada (28, M.) stellte nach dem Sieg in Heidenheim fest: "Die Brust könnte nicht breiter sein."  © Christoph Schmidt/dpa

Mit einem Punkt Vorsprung auf den Tabellenletzten starteten die Braun-Weißen Ende Januar in die Rückrunde. Jetzt, zweieinhalb Monate und zehn Siege später, haben sie nur noch vier Punkte Rückstand auf den drittplatzierten FCH.

"Das ist unglaublich. Die Brust könnte nicht breiter sein", brachte es Leart Paqarada (28) nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon auf den Punkt. Mit dem zehnten Dreier in Serie stellte der FCSP nicht nur den Rekord in der eingleisigen 2. Bundesliga ein, sondern fügte den Heidenheimern auch die erste Heimpleite der Saison zu.

Insbesondere die Art und Weise beeindruckte. "Wir haben das extrem souverän verteidigt. Ich hatte nie das Gefühl, dass hier in der nächsten Minute was passiert. Gefühlt stehen wir bombensicher und drei Gegentore in zehn Spielen ist natürlich Wahnsinn", unterstrich der Linksverteidiger.

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Auch Mittelfeldmotor Marcel Hartel (27) hob die Defensivleistung der St. Paulianer hervor. "Man sieht jede Woche, dass wir uns den Arsch aufreißen und jeder Bock hat, zu verteidigen und die Null zu halten", urteilte der Rechtsfuß.

Der 27-Jährige war es auch, der die Hamburger mit seinem Traumtor in der 41. Minute letztlich zum Sieg schoss. "Das ist natürlich auch ein Wahnsinns-Einwurf von mir, da muss er ja quasi nur noch den Fuß hinhalten", witzelte Assistgeber Paqarada mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

FCSP-Coach Fabian Hürzeler feiert "Sieg der Mentalität und der taktischen Disziplin"

St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler (30) fand nach dem zehnten Dreier in Folge lobende Worte für sein Team, wollte aber vom möglichen Aufstieg nichts wissen.
St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler (30) fand nach dem zehnten Dreier in Folge lobende Worte für sein Team, wollte aber vom möglichen Aufstieg nichts wissen.  © Christoph Schmidt/dpa

Auch Rekordtrainer Fabian Hürzeler (30) war nach dem Auswärtssieg bester Laune - und gestattete seinen Spielern zur Feier des Tages "ein, zwei Kaltgetränke", ehe er in die Analyse der Topspiels ging.

"Das war ein Sieg der Mentalität und der taktischen Disziplin. Bei der heimstärksten Mannschaft nur eine, vielleicht zwei richtige Torchancen zuzulassen, ist wirklich gut", gab der 30-Jährige zu Protokoll.

FCH-Knipser Tim Kleindienst (27), der in der 28. Minute eine Riesenmöglichkeit für die Hausherren liegen ließ, sagte nach dem Abpfiff indes einen interessanten Satz. Er verdeutlichte: "St. Pauli wird in der Rückrunde für die Fehler, die sie machen, nicht bestraft."

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Neben einer beeindruckenden Kompaktheit haben die Kiezkicker also auch noch das Glück auf ihrer Seite - wo soll das bloß hinführen? "Jeder Spieler kann die Tabelle lesen, trotzdem tun wir gut daran, uns auf unsere Entwicklung zu konzentrieren. Es ist zwar eine Floskel, aber wir gucken von Spiel zu Spiel", drückte Hürzeler sofort auf die Euphoriebremse.

Auch Hartel wollte sich nicht auf das Spielchen einlassen: "Jetzt vom Aufstieg zu sprechen, wäre, glaube ich, zu viel des Guten. Wir sind gut drauf und am Ende müssen wir schauen, was dabei herumkommt" - wenn es so weitergeht, könnte der große Wurf aber zweifellos gelingen!

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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