Saisonprognose für den FC St. Pauli: Es kann nur ein Ziel geben!

Hamburg - Das Pokalspiel in Halle war der Aufgalopp, am Sonntag geht es in der Bundesliga wieder los! Der Zweitliga-Meister und Aufsteiger FC St. Pauli startet erstmals nach 13 Jahren wieder im deutschen Oberhaus, Gegner zum Auftakt ist der 1. FC Heidenheim. TAG24 hat nach dem Ende der Vorbereitung ein Fazit gezogen und gibt eine Prognose ab, wo die Kiezkicker nach dieser Saison landen werden.

Neuzugang Morgan Guilavogui (26, l.) dürfte nach seinen Leistungen in der Vorbereitung auf Anhieb in der Startelf stehen.
Neuzugang Morgan Guilavogui (26, l.) dürfte nach seinen Leistungen in der Vorbereitung auf Anhieb in der Startelf stehen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die bisherigen Spiele

Nach einem lockeren Aufgalopp gegen den Regionalligisten Bremer SV (3:1) folgte im Trainingslager gegen die SpVgg Greuther Fürth ein kleiner Dämpfer. Gegen das Kleeblatt, das bereits zwei Wochen weiter in der Vorbereitung war, setzte es eine 1:3-Niederlage, bei der noch einige Probleme zu sehen waren.

Von Spiel zu Spiel aber steigerte sich die Mannschaft von Neu-Trainer Alexander Blessin (51) und siegte so gegen zum Teil internationale Top-Mannschaften wie Olympique Lyon (1:0) oder Atalanta Bergamo (3:0).

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Das Pokalspiel beim Halleschen FC am vergangenen Wochenende schien aufgrund des knappen Weiterkommens (3:2 nach Verlängerung) ein Rückschritt gewesen zu sein. Die taktische Variabilität, die aber gerade zum Ende des Spiel genutzt wurde, könnte sich noch als Vorteil erweisen.

Die voraussichtliche Startelf

Gerade die letzten Partien haben gezeigt, mit welcher Startelf St. Pauli wohl den Bundesliga-Auftakt gegen den 1. FC Heidenheim am kommenden Sonntag bestreiten wird. Lediglich hinter einer Personalie scheint noch ein Fragezeichen zu stehen:

Vasilj - Mets, Smith, Wahl - Treu, Irvine, Metcalfe, Wagner, Saliakas (Stevens) - Eggestein, Guilavogui

FC St. Pauli verstärkt sich in der Spitze und stellt sich breiter auf

Alexander Blessin (51) trat die Nachfolge als Trainer von Fabian Hürzeler (31) an.
Alexander Blessin (51) trat die Nachfolge als Trainer von Fabian Hürzeler (31) an.  © Christian Charisius/dpa

Die Neuzugänge

In erster Linie ist hier die Verpflichtung von Blessin als Nachfolger von Fabian Hürzeler (31) zu nennen.

Sportlich wurde sich mit Ben Voll (23, Viktoria Köln) und Fin Stevens (21, FC Brentford) verstärkt. Morgan Guilavogui (26, RC Lens) und Robert Wagner (21, SC Freiburg) wurden ausgeliehen. Scott Banks (22) wurde nach seiner Leihe von Crystal Palace fest verpflichtet.

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Vor allem Wagner und Guilavogui haben in der Vorbereitung gezeigt, dass sie eine Verstärkung darstellen können und dürften gegen Heidenheim in der Startelf stehen.

Die Gewinner der Vorbereitung

Einen einzelnen Spieler hervorzuheben wäre vermessen. Vielmehr muss sich das Team mit der Systemumstellung nach dem Trainerwechsel noch anfreunden.

Maurides ist beim FC St. Pauli der große Verlierer der Vorbereitung

Angreifer Maurides (30, r.) ist der große Verlierer der Vorbereitung.
Angreifer Maurides (30, r.) ist der große Verlierer der Vorbereitung.  © Marcus Brandt/dpa

Verlierer der Vorbereitung

Da kann es leider nur einen Spieler geben: Maurides! Der Brasilianer kam mit Übergewicht zurück an die Kollaustraße und musste zunächst im Einzeltraining seine überschüssigen Pfunde abspecken.

Um sich in Form zu bringen, musste er sogar in Hamburg bleiben, als seine Teamkollegen ins Trainingslager nach Österreich aufbrachen. Mittlerweile macht der 30-Jährige schon wieder Teile des Mannschaftstraining mit, absolviert aber immer wieder Einzelschichten.

Offen ist noch, ob es über den Sommer hinaus eine Zukunft für ihn gibt oder er gehen muss. Dabei wäre ihm die Umstellung auf zwei Spitzen eigentlich entgegengekommen.

Die Taktik

Der Ballbesitzfußball im 3-4-3 unter Fabian Hürzeler (31) ist genauso Geschichte wie der Trainer selbst. Sein Nachfolger Blessin setzt auf schnelles Umschaltspiel in einem 3-5-2 mit einem echten Mittelstürmer und einem weiteren Angreifer, der um diesen herumwuselt.

Nach anfänglichen Problemen schien die Mannschaft das neue System immer mehr zu verinnerlichen, das Pokalspiel, wo St. Pauli aber mehr mit dem Ball machen musste, zeigte dann deutliche Schwächen auf.

Dennoch will sich der 51-Jährige nicht blenden lassen und an seinem Konstrukt festhalten. Dass er aber auch innerhalb eines Spiels auf ein 3-4-3 mit zwei Flügelstürmern wechseln kann, könnte sich noch als großer Vorteil erweisen.

FC St. Pauli muss den Abgang von Marcel Hartel kompensieren

Die Stimmung am Millerntor ist nach den bisherigen Auftritten bestens gewesen.
Die Stimmung am Millerntor ist nach den bisherigen Auftritten bestens gewesen.  © Christian Charisius/dpa

Die Stimmung

Die ist am Millerntor, wie sollte es auch anders sein, super. Die Euphorie nach dem Aufstieg ist groß, der Sieg über den Europa-League-Champion Atalanta Bergamo tat sein Übriges.

Vor allem in den Heimspielen brauchen die Kiezkicker die Unterstützung ihrer Anhänger, dann ist auch vieles möglich.

Die Prognose

In dieser Spielzeit kann es ganz klar nur ein Ziel geben, und das lautet Klassenerhalt. Sportchef Andreas Bornemann (52) hat immer wieder betont, dass man jetzt ein richtiger Bundesligist werden will, nachdem man zuvor die Aufgabe, unter die Top 25 Deutschlands zu kommen, stets erfüllt hatte.

Mit etwas Glück und einem Lauf könnte vielleicht sogar eine Sensation à la Heidenheim in der Vorsaison herausspringen, doch das sollte nicht die Messlatte sein. Die Abgänge von Top-Scorer Marcel Hartel (28) wiegen am Ende zu schwer.

Experten wie Didi Hamann (50) scheinen St. Pauli allerdings auch nicht zu den Abstiegskandidaten zu zählen, sondern nannten eher andere Vereine wie Hoffenheim oder Freiburg.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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