Saisonprognose für den FC St. Pauli: Alles ist möglich - sogar der Aufstieg!
Hamburg - Am Samstag geht's wieder los! Der FC St. Pauli startet beim 1. FC Kaiserslautern in die neue Zweitliga-Saison. TAG24 hat nach Ende der Vorbereitung ein Fazit gezogen und gibt eine Prognose ab, wo die Kiezkicker nach dieser Saison landen werden.
Die Testspiele
Sieben Spiele, sieben Siege! Auch wenn die Gegner jetzt nicht die absolute Extraklasse hatten, lief die Vorbereitung für die Kiezkicker optimal. Offensiv zeigte sich die Hürzeler-Elf in Torlaune (35 Treffer), defensiv ließ sie nur wenig zu (zwei Gegentore). Die Mannschaft zeigte, dass sie die gute Form aus der Rückrunde trotz der Abgänge konservieren konnte.
Die Generalprobe gegen Hapoel Tel Aviv (3:0), die auf den ersten Blick stärker einzuschätzen waren, gelang eindrucksvoll und zeigte laut dem Trainer, was in der Liga auf die Mannschaft zukommen wird: tief stehende Gegner.
Die voraussichtliche Startelf
Vor der Partie gegen die Israelis hatte Fabian Hürzeler (30) bereits angedeutet, dass er größtenteils mit der Elf auflaufen wird, die auch am Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Platz stehen soll.
Entsprechend wird auch die Startformation auf dem Betzenberg aussehen, nur auf ein bis zwei Positionen herrscht noch ein bisschen Ungewissheit:
Vasilj - Mets, Smith, Medic - Treu, Irvine, Hartel, Saliakas - Saad, Afolayan, Albers
FC St. Pauli: Neuzugänge sorgen für enorme Qualität in der Breite
Die Neuzugänge
Karol Mets (30) wurde nach seiner Leihe vom FC Zürich fest verpflichtet, zudem kamen vier weitere Spieler zum Kiezklub.
In Hauke Wahl (29, Holstein Kiel) und Philipp Treu (22, SC Freiburg II) wurde die Defensive verstärkt, offensiv sollen Danel Slinani (26, Norwich City) und Andreas Albers (33, Jahn Regensburg) ihre Stärken einbringen.
Gegen den FCK werden wohl höchstens Treu und Albers in der Startelf stehen, wobei sich beide noch dem Konkurrenzkampf stellen müssen. Wahl fällt noch der Breite des Kaders zum Opfer, Slinani muss sich hingegen noch an die Intensität gewöhnen.
Die Gewinner der Vorbereitung
Einen einzelnen Spieler hier zu nennen, wäre vermessen. Vielmehr kann sich die gesamte Mannschaft und das Kollektiv als Gewinner fühlen.
Nach der überragenden Rückrunde scheinen die Verantwortlichen es geschafft zu haben, die Qualität und die spielerische Klasse zu halten.
Sollte es dennoch einen Spieler geben, wäre es wohl Neuzugang Treu, der als gelernter Rechtsverteidiger bislang auf der linken Abwehrseite überzeugen konnte und sich große Hoffnungen auf einen Startelfplatz zu Saisonbeginn machen kann.
Etienne Amenyido bleibt der Pechvogel des FC St. Pauli
Verlierer der Vorbereitung
Einer der Verlierer ist definitiv Johannes Eggestein (25). Der Angreifer dürfte sich nach dem Abgang von Lukas Daschner (24/VfL Bochum) große Hoffnungen auf mehr Spielzeit gemacht haben, doch die Vorbereitung und spätestens die Partie gegen Tel Aviv haben gezeigt: Er kommt über die Rolle des Ergänzungsspielers nicht hinaus.
Ein ähnliches Schicksal dürfte aufgrund der enormen Kader-Qualität auch Afeez Aremu (23) und Carlo Boukhalfa (24) ereilen. Beiden wird nur wenig Spielzeit eingeräumt.
Leider ist hier zudem noch Etienne Amenyido (25) zu nennen. Lange Zeit sah es so aus, als komme er verletzungsfrei durch die Vorbereitung, ehe er aufgrund von Problemen an der Ferse derzeit nur individuell trainieren kann.
Die Taktik
Wie schon in der Vorsaison werden die Kiezkicker zwischen einem 5-3-2 und einer 4-3-3-Formation wechseln. Auffällig war in der Vorbereitung jedoch, dass letztere Variante bevorzugt wurde, als Eric Smith (26), Jackson Irvine (30) und Marcel Hartel (27) zusammen auf dem Feld standen.
Dabei schob Smith häufiger auf die Sechs vor, wodurch Irvine und Hartel noch weiter nach vorne rückten und ihre offensiven Stärken besser einbringen konnten.
Nach dem Abgang von Leart Paqarada (28/1. FC Köln) hat sich das Spiel der Hürzeler-Elf von der linken auf die rechte Seite verlagert. Dort ist Manolis Saliakas (26) nun oftmals mit seinen Aktionen der Initiator, wie es vorher sein Pendant war.
Experten sehen den FC St. Pauli in der Tabelle weit vorne
Die Stimmung
Nach der Rückrunde und der Vorbereitung könnte sie kaum besser sein. Mannschaft und Trainer wissen um ihre Stärke und gehen mit dem entsprechenden Selbstvertrauen in die neue Saison.
Zudem stehen die Fans wie gewohnt wie eine Wand hinter dem Team. Gemeinsam kann diese Saison viel erreicht werden.
Die Prognose
Nicht wenige Experten sehen den FC St. Pauli auf einem der direkten Aufstiegsplätze und damit auch vor dem HSV. Und tatsächlich kann es in dieser Spielzeit dazu auch kommen.
Hürzeler hat die Kiezkicker noch einmal einen Schritt nach vorne gebracht und hat in der Breite einen Kader zur Verfügung, der höchsten Ansprüchen genügen wird.
Ein Platz unter den Top Sieben - der Verein will zu den besten 25 Klubs Deutschlands gehören - sollte das Minimalziel sein. Gelingt es dem Team, nicht nur eine starke Runde zu spielen, sondern über die gesamte Saison ihre Leistung abzurufen, dürfte dem ganz großen Wurf nichts im Wege stehen!
Titelfoto: Michael Schwartz/dpa